Vor dem Hintergrund des sich anbahnenden Regierungswechsels in Deutschland veranstaltete die in Berlin ansässige Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) eine Onlinediskussion zum Thema „Deutsch-Polnische Beziehungen nach der Bundestagswahl: Zeit für einen Neustart?“. Während des Austauschs betonten die Referenten, dass sie zwar keine großen Veränderungen in den bilateralen Beziehungen erwarten, in einigen Politikbereichen aber durchaus Konfliktpotenzial herrsche.
deutsch-polnische Beziehungen
Sowohl die polnische als auchdie deutsche Gesellschaft beurteilt den Zustand der polnisch-deutschen Beziehungen positiv. Die Europa- und Außenpolitik des jeweiligen Nachbarlandes sehen sie jedoch kritischer, so die neuesten Ergebnisse des Deutsch-Polnischen Barometers, bei dem aus aktuellem Anlass auch nach der Pandemiebewältigung gefragt wurde. Die Untersuchungen werden seit inzwischen 20 Jahren vom Warschauer Institut für Öffentliche Angelegenheiten und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polendurchgeführt. Seit 2020 sind auch das Deutsche Polen-Institut und die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Partner dieser langfristigen Untersuchungsreihe.
Mit Rolf Nikel, dem scheidenden Deutschen Botschafter in Polen sprach Rudolf Urban über die letzten Jahre in den deutsch-polnischen Beziehungen und die Lage der deutschen Minderheit.
Gestern (17.01.2020) wurde dem Breslauer Historiker und Deutschlandforscher Prof. Krzysztof Ruchniewicz das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. An der Feierlichkeit im Sentassaal der Universität Breslau nahmen neben Familie, Freunden und Kollegen auch Vertreter der deutschen Minderheit teil.
Das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit organisierte im Rahmen der Projektreihe „Gespräche über Europa“ ein Treffen in der Oppelner Stadtbibliothek. Diskutiert wurde über den aktuellen Stand der deutsch-polnischen Beziehungen.
Seit Jahren arbeitet die Anne-Marie-Tausch-Schule aus Wolfsburg mit dem Verein Pro Liberis Silesiae zusammen. Die zukünftigen Erzieher besuchen zuerst für ein paar Tage die zweisprachigen Schulen und Kindergärten in der Woiwodschaft Oppeln, um sich ein Bild davon zu machen, welche Methoden man beim Unterrichten anwenden kann. Dieses Jahr waren es über 40 Schüler.
Die zwei ersten Teile des Lehrwerks „Europa. Unsere Geschichte“ wurden letztes Jahr präsentiert. Nun kam der dritte Band heraus.
Vor 30 Jahren kamen der damalige polnische Premierminister Tadeusz Mazowiecki und der seinerzeit regierende Bundeskanzler Helmut Kohl im niederschlesischen Kreisau zu einem Gottesdienst zusammen, der später als Versöhnungsmesse in die Geschichte eingegangen ist. Der 12. November 1989 bedeutete einen symbolischen Neuanfang in den deutsch-polnischen Beziehungen und war zugleich für die deutsche Minderheit in Oberschlesien der Tag, an dem sie zum ersten Mal polenweit in Erscheinung getreten ist.
Wer sind die Polen in Deutschland, was unterscheidet sie von der deutschen Minderheit in Polen und wie steht es heute um die deutsch-polnischen Beziehungen? Rudolf Urban sprach darüber mit Marcin Antosiewicz, Politologe und Newsweek-Journalist sowie ehemaliger TVP-Korrespondent in Berlin.
Szymon Szynkowski vel Sęk, der stellvertretende polnische Außenminister, nahm bei seinem Besuch in Oppeln am Montag u.a. Bezug auf die deutsch-polnischen Beziehungen im Bereich der Unterstützung der Polonia in Deutschland und der deutschen Minderheit in Polen. Wie er sagte, müsste nun zuerst von Deutschland eine Geste kommen, ehe die deutsche Minderheit in Polen mit der Umsetzung ihrer Forderungen rechnen könne.