Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Jugendmedien neu gedacht!

2023 war ein aktives Jahr für die Redaktion des Jugendmagazins „Antidotum”, das vom Bund der Jugend der deutschen Minderheit herausgegeben wird. Aktive Social-Media-Präsenz, gedruckte Ausgaben, Artikel am Blog, ambitionierte Schulungen und kreative Wettbewerbe – das letzte Jahr war alles andere als langweilig!

Mit insgesamt 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen startete die Redaktion im vergangenen Jahr, abgeschlossen wurde es mit einer 35-köpfigen Mannschaft. Mitglieder der Redaktion sind sowohl Mitglieder des BJDM und Angehörige der deutschen Minderheit als auch Jugendliche aus der polnischen Mehrheitsgesellschaft. Eines verbindet sie jedoch – die Leidenschaft fürs Schreiben und das Interesse an Journalismus und Social-Media.

„Die Redaktion ist eine tolle gemischte Gruppe aus Personen, die noch zur Schule gehen, Studierenden und Berufstätigen, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich Artikel schreiben und Beiträge für die sozialen Medien vorbereiten,” erklärt Franciszka Dzumla, stellvertretende Chefredakteurin. „Es sind während des Jahres neue Talente zu uns gekommen, die wirklich ambitioniert sind und gute Texte schreiben.”

Man geht praktisch an die Sache ran

Neue Redaktionsmitglieder konnten unter anderem dank des ausgebauten Schulungsprogramms angeworben werden. Unter dem Namen „Anti-Lab” startete die Redaktion ein „Lab”, in dem man Neues lernen und sich im Journalismus auszuprobieren konnte.

“Was die „Antidotum“-Journalisten verbindet, sind die Leidenschaft fürs Schreiben und das Interesse an Journalismus und Social-Media.”

Die erste Schulung, die vom 1. bis 4. Juni 2023 in Oppeln stattfand, war ein Intensivkurs in sozialen Medien und Journalismus. Die Workshops befassten sich mit Algorithmen, den Besonderheiten der verschiedenen Social-Media-Kanäle und den praktischen Aspekten der Erstellung von Content in Form von Videos und Fotos. Auch über das zeitgenössische Bild von Deutschland, der deutschen Minderheit und über Medien in Deutschland wurde gesprochen.
„Wenn man heute von Journalismus redet, dann ist Social-Media nicht wegzudenken. Wir sehen es alltäglich bei uns am Profil, dass die Texte und Posts gerne auf Facebook und Instagram gelesen werden und wir gute Statistiken erreichen. Die direkte Interaktion mit unserem Publikum, die unmittelbare Rückmeldung und die Möglichkeit, Geschichten in Echtzeit zu teilen, verleihen dem Journalismus eine neue Dimension”, so Dzumla.

Die Teilnehmenden konnten ihre Kreativität während des Workshops voll ausleben. Foto: APDie zweite Fortbildung, die vom 28. September bis zum 1. Oktober in Warschau stattfand, konzentrierte sich auf Schlüsselaspekte der Rolle der Politik im Journalismus, die polnisch-deutsche Zusammenarbeit und die Herausforderungen des heutigen Journalismus.
„Endprodukt unseres Workshops sollten Texte für das ‚Antidotum‘ werden, die sich mit dem Thema des Warschau Aufenthalts überlappen”, so Trainerin Karolina Syga. „Wir haben die Jugendlichen ins Thema eingeführt und gemeinsam eine Straßenumfrage vorbereitet, welche die Jugendlichen in Warschau umgesetzt haben. Die Fragen waren abwechslungsreich, um genügend interessantes Material für die Texte zu sammeln. Weitergehend haben wir die Ergebnisse ausgewertet und sie in Artikel umgewandelt.”

Der Aufenthalt in der polnischen Hauptstadt beschränkte sich nicht nur auf den Workshopraum. Die Teilnehmer besuchten das Deutsch-Polnische Jugendwerk und trafen Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie der Heinrich-Böll-Stiftung, Die Jugendlichen besuchten auch die Redaktion der „Wyborcza.pl”, wo sie Gelegenheit hatten, mit dem Leiter der Lokalredaktionen, Mikołaj Chrzan, und dem Direktor für Partnerschaften der „Wyborcza”, Jakub Kibitlewski, zu sprechen. Die Gespräche befassten sich mit der Arbeit eines Journalisten, der Zukunft der gedruckten Presse und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Branche. Die Schulung beinhaltete auch einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehproduktion. Die Teilnehmer besuchten anschließend die TVN-Studios, wo sie nicht nur die Arbeit hinter den Kulissen sahen, sondern auch Journalisten, Kameraleute und Moderatoren trafen. In Gesprächen mit Moderator Łukasz Jedliński und Redakteur Łukasz Pośpiech ging es um journalistische und politische Themen in diesem Bereich.

Direkt vor Ort: Im Studio können die Teilnehmenden wertvolle Eindrücke sammeln. Foto: AP

Das Abschlusstraining des „Anti-Lab” fand im November in Krakau statt, wo man das ganze Jahr nochmals Revue passieren ließ und Aktivitäten für die Zukunft geplant wurden.

In Zahlen

Die Redaktion organisierte dieses Jahr 3 Wettbewerbe: den Textwettbewerb „Wie viel kann meine Stimme bewirken?”, einen Reels-Wettbewerb „Ein Mensch – viele Identitäten” und den Fotowettbewerb „Die heutigen Werte der Menschheit”. Insgesamt nahmen 60 Personen aus ganz Polen teil.
„Antidotum“ – das waren auch 2023 wieder 4 Quartalsschriften, die als Print und online unter www.bjdm.eu zugänglich sind. Das waren 178 Beiträge bei Facebook, 145 bei Instagram und 51 im Blog auf der BJDM-Website.
„Die Reichweite unserer Facebook-Seite lag am 31. Dezember 2023 bei 80.592, was einem Anstieg von 160% gegenüber 2022 entspricht, und es kamen 90 neue Seiten-Likes hinzu. Das ist ein grandioses Ergebnis für unser Team,” freut sich die stellvertretende Chefredakteurin.
Die Redaktion hat auch populäre Reels erstellt, darunter eine ganze Reihe, in der sie Formate des Mediennetzwerks für Jugendliche „FUNK” von ARD und ZDF vorstellte.

Die Teilnehmenden selbst gaben positive Rückmeldungen und zeigten sich von dem Projekt überzeugt. Michał Florek aus Rattibor fasste seine Erfahrungen zusammen: „Das ‚Antidotum‘-Ausbildungsprogramm ermöglichte es mir, meine ‚Flügel‘ im Bereich des Journalismus auszubreiten, unter anderem durch interessante Workshops, zum Beispiel im Bereich des kreativen Schreibens oder beim Umgang mit sozialen Medien, bei der Durchführung von Straßenumfragen, Gesprächen mit interessanten Persönlichkeiten oder bei Besuchen verschiedener Redaktionen in Warschau. Das Wissen, das ich im Rahmen des Schulungsprogramms erworben habe, konnte ich bereits in die Praxis umsetzen. Ich schreibe gerne Artikel in den Bereichen öffentlicher Nahverkehr und Geschichte und plane, in Zukunft Journalismus zu studieren und in diesem Bereich tätig zu sein.”

Ähnlich äußerte sich auch Mikołaj Kurowski aus Bielitz-Biala: “Mit der Anti-Lab Schulung im Juni begann mein Abenteuer mit der Redaktion. Als Teilnehmer aller drei Schulungen in Oppeln, Warschau und Krakau gewann ich nicht nur viele neue Erfahrungen, sondern knüpfte auch neue Freundschaften. Durch meine Mitarbeit bei Antidotum konnte ich meine Schreibfähigkeiten erheblich verbessern und habe ein neues Hobby für mich entdeckt. Die erworbenen Kompetenzen sind eine Bereicherung und ermöglichen es mir, mein Interesse an Politik und Kultur aus anderen Perspektiven zu betrachten.”

Engagierte Jugend: Mikolaj Kurowski zeigt sich von dem Projekt überzeugt. Foto: AP

Die redaktionellen Aktivitäten konzentrierten sich in 2023 auf die Veröffentlichung des Magazins „Antidotum” sowie auf Aktivitäten in den sozialen Medien und den Blog. Im Jahr 2023 wurden vier Ausgaben des vierteljährlich erscheinenden Magazins veröffentlicht. Die höchste Reichweite, die mit einem Beitrag erreicht wurde, lag bei 9050. 178 Beiträge wurden veröffentlicht, darunter 20 Reels. Das „Antidotum“-Profil auf Instagram wurde im Jahr 2023 gestartet. Dem Profil folgen 178 Personen und die Reichweite beträgt 4505. Die höchste Reichweite, die mit einem Beitrag erzielt wurde, beträgt 145. 96 Beiträge wurden veröffentlicht, darunter 21 Reels. 51 Artikel wurden im Blog veröffentlicht.
„Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und als „Antidotum“ zu einer innovativen Plattform werden, auf der junge Menschen lernen, ihre Interessen und Identitätsbedürfnisse mit journalistischen Mitteln zu vermitteln,” so Dzumla. „Daher laden wir alle Interessierten ein, uns zu folgen und sich zu melden, falls man Teil der Redaktion werden möchte.”

AP

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