Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Personalprobleme

Gemäß der Verordnung der Bildungsministerin Barbara Nowacka kehren ab dem 1. September 2024 drei Stunden Deutsch als Minderheitensprache an die Schulen zurück. Und obwohl die deutsche Minderheit im Allgemeinen mit dem Ende der Diskriminierung von Kindern, die diese Sprache erlernen, zufrieden ist, stehen einige Schulen im neuen Schuljahr vor Herausforderungen bei der Unterrichtsorganisation.

 

Seit zwei Jahren appelliert die deutsche Minderheit vor allem an den damaligen Bildungsminister Przemysław Czarnek, den dreistündigen Deutschunterricht als Minderheitensprache wiederherzustellen und diese Gemeinschaft wie andere nationale und ethnische Minderheiten in Polen zu behandeln. Die Auswirkungen dieser Einschränkung betrafen letztlich nicht nur Kinder, sondern auch Lehrer, die diese Sprache unterrichteten. Einige Lehrer, die auch über die Qualifikation verfügten, andere Fächer zu unterrichten, blieben an den Schule, andere waren jedoch gezwungen, sich nach einer neuen Stelle umzusehen.

 

Keine Lehrer

Derzeit erhält die deutsche Minderheit, wie ihre Vertreter betonen, immer mehr Informationen darüber, dass es in Schulen, in denen die Anzahl der Sprachstunden und damit auch die Zahl der Deutschlehrer reduziert wurde, Probleme gibt, Deutschlehrer zu finden. Dieser Umstand kann die bereits erheblichen Personalprobleme in den Schuleinrichtungen in den von der deutschen Minderheit bewohnten Gebieten noch verschärfen.

Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbades deutscher Gesellschaften in Polen, betonte bei der gestrigen Pressekonferenz: „Schulen stehen heute vor der Herausforderung, diese Sprache für ihre Schüler neu zu organisieren. Deshalb möchte ich allen Gemeindevorstehern, Bürgermeistern und Gemeinderäten danken, die sich entschieden haben, zusätzliche Deutschstunden zu finanzieren. Diese Gemeinden befinden sich in einer komfortablen Situation und unterrichten weiterhin die Sprache. An anderen Schulen geht es darum, neue Deutschlehrer einzustellen. Für diese kann es eine ziemliche Herausforderung sein, wenn man bedenkt, mit welchen Schwierigkeiten Schulen bei der Einstellung neuer Lehrkräfte im Allgemeinen konfrontiert sind. Diese fehlen einfach.“

 

Dr. Ryszard Ziaja und VdG-Vorsitzender Rafał Bartek. Foto: VdG

 

Angebot der Universität Oppeln

Die Möglichkeit zur Lösung von Personalproblemen besteht laut Rafał Bartek darin, das Angebot der Universität Oppeln zu nutzen. Der Vertreter der dortigen Germanistik, Dr. Ryszard Ziaja, erklärte auf der Pressekonferenz: „Die Universität Oppeln bietet seit Jahren – im Rahmen des zweiten Studienzyklus der Germanistik – die Möglichkeit zur Teilnahme in den Lehrmodulklassen. Mit dem Abschluss dieses Moduls sind Absolventen berechtigt, Deutsch auf allen Niveaustufen zu unterrichten. Dank unseres hochqualifizierten Personals, das sowohl aus praktizierenden Lehrern als auch aus Wissenschaftlern besteht, die sich mit der Minderheitenpädagogik befassen, bereiten wir unsere Studenten – als einzige im Land – darauf vor, Deutsch sowohl als Fremdsprache als auch als Minderheitensprache zu unterrichten.

ru

Mehr über die Oppelner Germanistik gibt es HIER.

 

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