Die St.-Gotthards-Kirche in Strehlen, auf Polnisch auch als St.-Gotthards-Rotunde bezeichnet, ist eine der ältesten Kirchen Schlesien. Sie stammte aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Manche Quellen geben das Jahr 1140 als Entstehungsjahr an. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden dort Messen in polnischer Sprache zelebriert.
Die Kirche in Strehlen war mal katholisch, mal evangelisch.
Foto: Wikipedia/Sławomir Milejski
Die erste schriftliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1233. Der steinerne Bau musste irgendwann zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert errichtet worden sein.
Die St. Nikolaus und St. Wenzel-Rotunde in Teschen
Foto: Marcin Konsek / Wikimedia Commons
1470 wurde das südliche Schiff der Kirche ausgebaut. Von 1532 bis 1682 nutzte die evangelische Gemeinde die Kirche, die zuvor allerdings katholisch war. 1616 fiel sie einem Brand zum Opfer und blieb vier Jahre lang geschlossen. Nach der Reformation und dem Tod des Brieger Herzogs Wilhelm I. ging sie wieder an die Katholiken über und gelangte in den Besitz der Augustinereremiten. 1708 übernahmen erneut die Protestanten die Rotunde.
Insgesamt gibt es in Schlesien drei Rotunden-Kirchen: in Strehlen, Stronn und Teschen.
Als evangelisches Gotteshaus wurde sie bis 1945 genutzt. In Schlesien gibt es übrigens noch zwei ähnliche Bauten, in Teschen und Stronn (Stronia, Kreis Oels). Beide habe eine Rotunde wie das Gotteshaus in Strehlen. Die Kapelle St. Nikolaus und St. Wenzel in Teschen ist vielleicht noch älter als die Strehlener Rotunde. Sie hat aber die Wirren der Zeit unbeschadet überstanden. Etwas jünger ist die andere Rotunde, die Mariä-Geburt-Kirche in Stronn, die vermutlich im 14. Jahrhundert gebaut wurde.
Foto: Sławomir Milejski
Nachdem Strehlen polnisch geworden war, wurde die St.-Gotthards-Kirche nicht mehr als Gotteshaus genutzt. Seit 1950 steht die Kirche unter Denkmalschutz. Erst ab 1994 werden dort wieder katholische Messen und Andachten gefeiert.
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