Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Konsularische Präsenz

In diesem Jahr hatte sich das diplomatische Korps in der Dreistadt Danzig (Gdańsk), Zoppot (Sopot) und Gdingen (Gdynia) dazu entschlossen, sich mit einem Stand auf dem Danziger Dominikanermarkt zu präsentieren. Am 2. August hatte die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland, Cornelia Pieper, zu einer Vorstellung von Weinen aus dem Gebiet Saale-Unstrut und zu Kontakten mit den Vertretern des sachsen-anhaltinischen Verbands des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes (DeHoGa) dorthin eingeladen.

Der Dominikanermarkt in Danzig kann auf eine Geschichte bis ins Jahr 1260 zurückblicken. Er konzentrierte sich anfangs auf die Straßen um die St. Nikolaikirche, ist inzwischen aber ein Ereignis, das in der ganzen Altstadt präsent ist. Er zog als Jahrmarkt Großhändler aus vielen seefahrenden Nationen an – Danzig war und ist schließlich Hafenstadt –, und diese eröffneten daher gern in Danzig ihre Vertretungen. So ist es auch kein Wunder, dass es bis heute zahlreiche Konsulate in der Stadt gibt, die sich in diesem Jahr auch auf dem Dominikanermarkt präsentierten.

Auf dem Dominikanermarkt in Danzig: der Stand von Moldau neben jenem der Konsulate in der Dreistadt
Foto: Uwe Hahnkamp

Die Welt zu Gast in Danzig

Zum Dominikanermarkt sind immer besonders viele Touristen in der Stadt unterwegs, was selbst in den Randzonen des Marktes viel Publikum erwarten lässt. Der Initiator des Stands, Jan Strawiński, ist Honorarkonsul von Bulgarien und Vorsitzender der Vereinigung der Honorarkonsuln. Als Rat der Danziger Musikakademie hatte er einen begnadeten jungen Akkordeonisten als Blickfang engagiert, der die in die zentrale Altstadt strömenden Menschen in der ulica Rajska einfangen sollte. „Seine Idee mit dem Stand ist wirklich gut“, fanden die Vertreter des Deutschen Generalkonsulats – und sind sich mit Jan Strawiński einig: „Vielleicht sollte er beim nächsten Mal zentraler im Markt liegen.“

Am 2. August bildeten sie unter den Diplomaten die größte Gruppe, denn sie betreuten die Gruppe des Hotel- und Gaststättengewerbes und die Vertreter der Winzervereinigungen, die auf Einladung von Generalkonsulin Cornelia Pieper Werbung für das Bundesland Sachsen-Anhalt und das Weingebiet Saale-Unstrut machten. Unter dem Sonnenschirm am Stand lauschten Vertreter vieler Konsulate und Nationen den Ausführungen von Janet Kunz aus Freyburg und Generalkonsulin Pieper. Unter anderem ein New Yorker Tourist, deutsche Urlauber, Vertreter der deutschen Minderheit aus Danzig und Nordpolen, der Konsul der Türkei sowie die Honorarkonsuln der Staaten Chile, Bangladesch, Sri Lanka und der Seychellen ließen sich die Proben der Weine gut schmecken.

Janet Kunz (links) stellt die Weine aus der Region Saale-Unstrut vor. Generalkonsulin Cornelia Pieper, ein Danziger Dominikaner, der Honorarkonsul der Seychellen, Wiesław Judycki (rechts), und andere Gäste hören interessiert zu.
Foto: Uwe Hahnkamp

Kontakte knüpfen, Kultur zeigen

„An der Unstrut gibt es eine Weinbautradition von über 1.000 Jahren, verbunden mit einem Privileg für das Kloster Memleben“, so Janet Kunz. „Aber auch außer Wein haben wir für Touristen in Region viel zu bieten.“ In die gleiche Kerbe schlug Michael Schmidt, der Präsident der DeHoGa in Sachsen-Anhalt: „Wir haben einen der dichtesten Bestände an Stätten des Weltkulturerbes, wie das Bauhaus und den Naumburger Dom.“ Gleichzeitig stärkte er die konsularische Präsenz auf dem Dominikanermarkt, denn er ist selbst Honorarkonsul für Armenien.

Gruppenfoto der Konsuln mit Cornelia Pieper und einem Danziger Dominikaner
Foto: Uwe Hahnkamp

Gemeinsam mit seinen Kollegen suchte er in Danzig Kontakte unter anderem zur Hochschule für Touristik und Hotellerie. Dabei unterstützten sie die Mitarbeiter des Generalkonsulats, die dank ihrer Arbeit viele interessierte Menschen in vielen Bereichen kennen. Das gehört zur Strategie der Offenheit des Generalkonsulats in Danzig. Das gilt auch für den Bereich der deutschen Kultur: Auf dem Dominikanermarkt hatte am 5. und 6. August Mittelfranken als Partnerregion der Woiwodschaft Pommern einen Stand, und am 7. und 8. spielte die STÜBAphilharmonie aus Thüringen gemeinsam mit dem Danziger Chor DoZa im Dom zu Oliva und in der Polnischen Ostsee-Philharmonie.

Wer mehr deutsche Kultur erleben will, ist am zweiten Wochenende im September zum Weinfest in Freyburg willkommen, die Feier zum Tag der Deutschen Einheit steht in Danzig am 2. Oktober an.

Uwe Hahnkamp

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