Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Arbeit und Feiern zum neuen Jahr

Am 1. Februar fanden im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Danzig (Gdańsk) sowie in Zoppot (Sopot) im Restaurant „L‘Entre Villes“ zwei wichtige Veranstaltungen statt, die Generalkonsulin Cornelia Pieper während ihrer Amtszeit eingeführt hat: die Versammlung der deutschen Kulturmittler im Amtsbezirk und der Neujahrsempfang des Generalkonsulats.

Vor dem Feiern kommt die Arbeit – das gilt besonders für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generalkonsulats in Danzig in der Vorbereitung auf den Neujahrsempfang. Am 1. Februar nahmen sich darüber hinaus gleich fünf von ihnen und der Leiter der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Warschau, Lorenz Barth, Zeit für die Menschen, die sich im Norden Polens für die Vermittlung der deutschen Kultur einsetzen: Lektoren des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), deutsche Lehrer und Freiwillige an polnischen Schulen, die Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), Vertreter polnisch-deutscher Vereine sowie Institutionen wie das Herder-Institut an der Universität Danzig oder die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in Allenstein (Olsztyn).

Generalkonsulin Cornelia Pieper (rechts) mit (v. l.) den Bürgermeistern aus Monheim, Wolodymyr (Ukraine) und Marienburg sowie mit den Vizebürgermeistern von Zoppot und Danzig
Foto: Uwe Hahnkamp

Gemeinsam arbeiten …

Generalkonsulin Cornelia Pieper möchte aktuell und direkt wissen, welche Aktivitäten es gab und welche es im jeweiligen Jahr geben wird. Gleichzeitig bietet das Treffen eine Plattform für Vernetzungen der im Alltag oft als Einzelkämpfer wirkenden Kulturschaffenden.

Die Gäste von der Allensteiner deutschen Minderheit beim Neujahrsempfang in Zoppot
Foto: Uwe Hahnkamp

Für 2024 gibt es einige thematische Schwerpunkte: 300 Jahre Immanuel Kant, 80 Jahre Attentat auf Adolf Hitler mit einer Verbindung zu Schloss Steinort (Pałac w Sztynorcie), die in Danzig anstehenden Hansetage mit einem umfangreichen Programm, zehn Jahre Europäisches Zentrum der Solidarność (Europejskie Centrum Solidarności, ECS) und die Fortsetzung des Herder-Jahres in Danzig mit philosophischen Vorträgen. Außerdem stellte Lorenz Barth in Aussicht, dass dank der politischen Veränderungen endlich der vierte Band des deutsch-polnischen Geschichtslehrbuchs herauskommen wird.

Von links: Hans Henninger, in Mittelfranken Beauftragter für die Partnerschaft mit Pommern, Gabriela Blank vom dortigen Büro für Regionalpartnerschaften und Generalkonsulin Cornelia Pieper im Gespräch
Foto: Uwe Hahnkamp

Ganz im Sinne einer Verbindung des Nützlichen mit dem Angenehmen nutzten einige der von außerhalb der Dreistadt Danzig-Zoppot-Gdingen (Gdańsk-Sopot-Gdynia) angereisten Kulturmittler anschließend den freien Nachmittag, um die Kathedrale in Danzig-Oliva (Gdańsk-Oliwa) zu besichtigen, die vor allem für ihre Orgel bekannt ist, sowie in Zoppot ans Meer zu gehen und sich auf der Mole der Stadt vom Wind durchpusten zu lassen. Für Menschen aus dem Binnenland waren die Böen heftig, für die Einheimischen eher nicht, wie die trotz des Wetters zahlreichen Besucher vermuten ließen. Dass auf dem letzten Wegstück zum Neujahrsempfang zwei echte Zoppoter Wildschweine knapp vor dem Auto die Straße überqueren mussten, gehörte wohl auch zum abenteuerlichen Programm.

Vom Winde verweht – Die  Kulturmittler Victor von Buon und Chantal Stannik auf der Mole von Zoppot
Foto: Uwe Hahnkamp

… gemeinsam feiern

Wie immer gelang es den Mitarbeitern des Generalkonsulats mit Cornelia Pieper an der Spitze, zum Empfang in den Räumlichkeiten des Restaurants in Zoppot eine warme, angenehme und lockere Atmosphäre zu schaffen, in der die verschiedenen Gäste sich wohlfühlten. Nach den Ansprachen einiger hochkarätiger Gäste, wie der ehemaligen First Lady Danuta Wałęsa und dem Direktor des ECS, Basil Kerski, sowie einem Buffet auf zwei Stockwerken gab es Musik mit Live-Gesang und Tanz.

Generalkonsulin Pieper beim Tanz mit Greta Reschke von der deutschen Minderheit in Gdingen
Foto: Uwe Hahnkamp

Zwar war die deutsche Minderheit aus Nordpolen wegen einiger krankheitsbedingter Ausfälle nicht so zahlreich vertreten wie in den Jahren zuvor, feierte dafür aber umso feuriger. In dieser Stimmung war es auch möglich, Kontakte zu anderen Gästen, unter anderem zu den Vertretern deutsch-polnischer Initiativen wie der Lehndorff-Gesellschaft Steinort oder der Regionalpartnerschaft zwischen Mittelfranken und Pommern zu knüpfen. Ein kleiner Wermutstropfen war dabei, dass wegen der Streiks in Deutschland einige Stammgäste von dort nicht den Weg nach Zoppot gefunden hatten. Insgesamt jedoch war der Tag eine runde Sache und machte Mut für das laufende Jahr – genau wie es beabsichtigt ist.

Uwe Hahnkamp

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