Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Im Schatten der Touristenmagneten Teil 1

 

Die Festung Silberberg ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Sudeten. Auch in ihrer Umgebung kann man jedoch Interessantes entdecken, das von den Touristenmengen überschattet wird.

Normalerweise sind die Parkplätze am Silberpass Ausgangspunkt für das Entdecken von Silberberg. Unser Wanderung startet etwas tiefer, im Zentrum des eigentliches Dorfes. Es sind hier mehrere kleinere Parkplätze zu finden, unter anderem am Zentralplatz und an der Pfarrkirche. Kommt man hier nicht am Wochenende in der Hochsaison an, sollte man problemlos einen Platz finden. Die Anreise ab der Autobahnausfahrt bei Breslau (Wrocław) sollte etwa eine Stunde dauern.

 

Die Stadt, die zum Dorf wurde
Zuerst sehen wir uns die historischen Gebäude an, die oft von der Festung überschattet und deswegen umgangen werden. Die spätbarocke Pfarrkirche der Heiligen Petrus und Paulus wurde 1731 gebaut und nach ihrer Vernichtung während des preußisch-französischen Krieges 1808 wieder aufgebaut. Vor ihr steht das Pfarrhaus aus dem Jahre 1730 und direkt gegenüber die ehemalige evangelische Kirche aus dem Jahre 1592. Zusätzlich stehen hier mehrere Bürgerhäuser mit Steinportalen.

Eine Ansicht von Silberberg und Schönwalde (Budzów) vom Aussichtspunkt über dem Gestüt Foto: Łukasz Malkusz

Man fühlt sich nicht wie in einem Dorf, sondern wie in einer Kleinstadt. Zu Recht, denn zwischen 1536 und 1945 war Silberberg eine Bergbaustadt. Vor allem wurden hier Silber und Blei gefördert, was im 16. und 17. Jahrhundert die Hauptquellen für die Entwicklung der Stadt waren. Danach wurde jedoch die Silbermine stillgelegt und ihr genauer Standort war für fast 200 Jahre unbekannt. Erst im Jahr 2015 hat eine Gruppe Privatforscher den Hauptschacht der Mine wiederentdeckt.
Es ist ein Beispiel von Ausdauer und tiefer Leidenschaft – die Entdecker kauften das Stück Land, wo sie den Eingang vermuteten und haben fünf Jahre damit verbracht, ihn zu finden. Aktuell dauern noch Arbeiten an, um die Mine abzusichern, danach soll es möglich werden, sie zu besichtigen.

 

Hinauf zur Festung
Hier startet auch der gelbe Wanderweg, dem wir erst einmal folgen werden. Innerhalb von 30 Minuten geht es steil nach oben – auf einem Kilometer sind es 117 Meter an Höhenunterschied. Dabei erkunden wir die Straßen des Ortes, spazieren durch ein kleines Wäldchen und kommen an den Parkplätzen auf dem Silberpass an. Erst hier begegnen wir den Touristenmengen, haben aber schon so vieles mehr gesehen.

Auf dem Pass biegen wir rechts ab. Weiterhin geht es steil hoch. Dabei geht es an der Villa Hubertus vorbei. Im Jahre 1910 wurde hier ein exklusives Restaurant eingerichtet, dessen erster Eigentümer Julius Nitschke war. Schon drei Jahre später wurde das Gebäude jedoch zur Berghütte umfunktioniert und erfüllt diese Rolle mit kurzen Pausen bis heute. Seit 2007 ist sie in Privatbesitz.

Auf den letzten 150 Metern wird es flach und man kann sich etwas ausruhen. Rechts sehen wir das Fort Hohenstein und geradeaus sind schon die Mauern der eigentlichen Festung sichtbar.

 

Fortsetzung folgt
Łukasz Malkusz

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