Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Zu Besuch in Mösnig

Die Peripherien von Gebirgsketten sind selten die populärsten Ausflugsziele mit den spannendsten Kletterpartien und höchsten Gipfeln. Sehr oft bieten sie aber eine Gelegenheit, wunderschöne Panoramen der nahen Flachlandschaft zu genießen. Dies ist auch einer der Gründe, die Umgebung von Mösnig (Ježník) zu besuchen.

Unsere Wanderung fängt am Bahnhof in Jägerndorf (Krnov) an. Als größte Stadt des Landkreises Freudenthal (Bruntál) sollte sie leicht zu finden sein, in der Umgebung gibt es auch genügend Parkplätze. Wenn man dorthin fährt, lohnt es sich allerdings, bei der Einfahrt in die Stadt die Augen aufzuhalten. Nach der Abfahrt von der Landesstrasse 57 befindet sich auf der linken Straßenseite ein kleiner Friedhof. Auf ihm steht eine interessante neugotische Kapelle aus dem Jahr 1906. Es ist eine Ruhestädte der meist deutschsprachigen Einwohner, die vor 1945 in dieser Vorstadt von Jägerndorf gelebt haben.

Der Aussichtsrum auf dem Gipfel des Melzerberges lässt uns über den Ostrand der Sudeten hinausblicken. Foto: Łukasz Malkusz

Durchs Tal des Mösnigbachs
Am Bahnhof suchen wir die grüne Wanderroute, die uns fast bis an unser Ziel führen wird. Erst geht es die Altmösnigerstraße entlang. Wer Lust hat, kann beim Spielplatz einen Abstecher nach rechts machen. Von hieraus führt ein Lehrpfad auf den Gipfel eines kleinen Hügels, der einen Ausblick auf die Landschaft nördlich der Stadt bietet.
Unser eigentlicher Wanderweg verlässt in Kürze den Ort und führt am Ufer des Mösnigbachs gemütlich nach oben. Auf diesem Teilstück geht es zwar 130 Meter hoch, diese sind allerdings auf 5,5 Kilometer verteilt. Dafür brauchen wir über 1,5 Stunden, den Anstieg merkt man also kaum.
Letztendlich gelangen wir an einen Parkplatz beim ehemaligen Kurhaus in Mösnig. Das imposante Gebäude diente erst als Sanatorium, dann als Museum und heute steht es leider leer. Von hier werden wir bis zum Ende unseres Ausflugs den blauen Zeichen folgen.

Zum Gipfel des Melzerberges
Jetzt erst beginnt auch das eigentliche Klettern. Es geht noch 100 Meter höher, diesmal aber auf einer Strecke von etwa 1300 Metern, für die wir an die 30 Minuten brauchen werden. Diesen Anstieg kann man also schon in den Beinen spüren. Die Route biegt mehrmals im Wald scharf ab, man muss daher gut aufpassen.
Hinter einem kleinen Steinbruch ist dann der Gipfel sichtbar. Auf der 552 Meter hoch gelegenen Spitze finden wir einen 17,5 Meter hohen Holzturm aus dem Jahr 2001. Er bietet ein imposantes Panorama mit dem Niederen Gesenke, dem Altvatergebirge und einer guten Aussicht auf Jägerndorf. Vor allem kann man aber von hier, fast am Ostrand der Sudeten, ganz tief ins Flachland Oberschlesiens hineinblicken.
Zurück bis zum Bahnhof begleitet uns die blaue Wanderroute. Es handelt sich dabei um einen ruhigen Spaziergang entlang von Waldwegen, die uns nach unten führen. Insgesamt erwartet uns eine Wanderstrecke von über 13 Kilometern Länge und 272 Meter an Anstiegen. Sie sollte etwa 4 Stunden in Anspruch nehmen. Wer alle Spazierwege in den Hügeln vor dem Melzerberg dazurechnen möchte, kommt schnell auf 19 Kilometer und 6 Stunden. Einige Pausen und die Anreise dazugerechnet – und wir können fürs Erkunden von Mösnig einen schönen Wandertag einplanen.

Łukasz Malkusz

Show More