Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Feierliches Resumee

Die Jugend der Deutschen Minderheit resümierte am vergangenen Samstag bei einer feierlichen Gala, die in Oppeln organisiert wurde, ihre Aktivitäten im Jahr 2023. Die Teilnehmer von ELOm, Jugendpunkt, Akademia, Antidotum, Aktivierung und Schaffung eines Netzwerkes der lokalen Jugendgruppen und alle, die mit dem BJDM verbunden sind, hatten die Gelegenheit, sich zu treffen und auszutauschen.


„Wir haben mehrere Projekte in diesem Jahr umgesetzt, darunter viele Schulungen und verschiedene Treffen. Diese wollen wir heute zusammenfassen und auch die Ergebnisse präsentieren, damit sich die Jugendlichen selbst zeigen und präsentieren können, was sie gelernt haben und von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichten“, sagt Weronika Koston Vorsitzende des BJDM, die gemeinsam mit Robert Kokot aus Königshuld die Gala moderiert hat.
„Die politische Lage war für die deutsche Minderheit alles andere als einfach. Aber für uns Jugendliche war es schon ein erfolgreiches Jahr. Wir haben vieles umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben, darunter waren auch einige neue Projekte, was mich sehr freut. Ich glaube, die Schulungen, die bereits seit Jahren stattfinden, wie die Elementarschulung für junge Gruppenleiter ELOm, Akademia, also das Förderprogramm für junge Führungskräfte, oder auch Jugendpunkte, die lokal junge Menschen zusammenbringen, haben vieles erreicht und ich freue mich, dass wir wieder so viel geschafft haben“, resümiert Weronika Koston das Jahr 2023 für die Jugend der Deutschen Minderheit.

Teilnehmer von ELOm 2023
Foto: Mattheus Czellnik

Nachwuchs
„Wir haben Nachwuchs, ich glaube auch, dass die Deutsche Minderheit auf jeden Fall auch in der Zukunft mit unseren Jugendlichen rechnen kann. Natürlich muss man immer wieder neue Menschen und Jugendliche dafür begeistern“, beurteilt die BJDM-Vorsitzende.
Das klappte dieses Jahr besonders gut im Rahmen der Maßnahme „Aktivierung und Schaffung eines Netzwerkes der lokalen Jugendgruppen“, wo die Jugendlichen in einfacher Form und mit großer Unterstützung der Mitarbeiter des BJDM-Büros, Anträge für Mini-Projekte stellen konnten. Dank der Mini-Projekte, die lokal durchgeführt werden, wurden 50 neue BJDM-Mitglieder im Zeitraum von März bis November gewonnen. „Morgen ist der letzte Abgabetermin für die Projekte in diesem Jahr und heute erhielt ich noch einen Projektantrag. Ich freue mich, dass diese Maßnahme so erfolgreich ist“, sagt Anna Krysta, die das Projekt koordiniert.
Neue Gesichter gibt es auch in der Antidotum-Redaktion, wo das ausgebaute Schulungsprogramm für angehende Journalisten die Jugend lockt. Unter den neuen Gesichtern der Redaktion ist Mikołaj Kurowski, der nicht nur Artikel verfasst, sondern auch im BJDM Bielitz-Biala bereits ein Mini-Projekt durchgeführt hat: „Wir hatten einen Vortrag über die kontroverse Person Wernher von Braun, den Vater der modernen Raumfahrt. Im Anschluss bauten und schickten wir eine Rakete, die 300 Meter über die Erde geflogen und auch sicher gelandet ist, in die Luft “, freut sich der 16-Jährige.
Besonders junge Teilnehmer verzeichnete auch ELOm. „Ich leite die Schulung schon seit einigen Jahren und das war definitiv die jüngste Gruppe, die ich hatte, viele Teilnehmer waren erst 15 Jahre alt“, berichtet Jakub Turański. Unter den Teilnehmern war Andreas Drescher aus Zellin, der mit seiner ELOm-Gruppe ein Stadtspiel in Malapane erarbeitet hat. „Meine Lehrerin hat mich ermutigt mitzumachen, und ich bereue es nicht“, erzählt Andreas.

Projekt des Jahres
Zum Jugendprojekt des Jahres 2023 wurde „Jugendpunkt“ gekürt. 19 Jugendpunkte funktionieren im Moment in den Woiwodschaften Oppeln, Schlesien, Niederschlesien und Ermland-Masuren. Es sind Jugendclubs, in denen sich junge Menschen treffen und verschiedene Aktivitäten gemeinsam unternehmen. Sabina Szweda leitet den Jugendpunkt in Groß Rauden. „Bei mir sind es manchmal fünf und manchmal zehn Kids, die mitmachen. Manchmal machen wir auch größere Aktionen wie einen Filmabend mit einem deutschem Film, da kommt die ganze Gesellschaft aus unserem Ort zusammen“, so die Koordinatorin des Jugendpunktes in Groß Rauden.

Zum Jugendprojekt des Jahres 2023 wurde „Jugendpunkt“ gekürt.
Foto: Mattheus Czellnik

Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes deutscher Gesellschaften, bedankte sich in seiner Rede für das Engagement der Jugend. „Früher waren mehr junge Menschen beim BJDM Mitglied. Ihr seid zwar weniger an der Zahl, aber durch alle Projekte und euer Engagement in den Medien seid ihr mehr in der Gesellschaft sichtbar. Habt keine Angst, auch beim DFK mitzumachen und habt keine Angst, die Treffen und Projekte dort anders zu gestalten, so, wie ihr es bei euren Jugendprojekten macht”, so Rafał Bartek.

Goldener Oskar
Bei der Jugendgala wurde auch der „Goldene Oskar“ für besonders engagierte Jugendliche verliehen. Der erste Goldene Oskar ging an Julia Otte aus Zülz. Die Studentin der Vorschulpädagogik ist Mitarbeiterin der Eichendorff-Bibliothek und des Jugendzentrums, Leiterin des Jugendpunktes in Zülz, Organistin in der Kirche in Zülz, Orchestermitglied des Zülzer Blasorchesters, Mitorganisatorin der Musikschule für Kinder „Fabrik der Musikanten“ in Zülz, Vorsitzende ihres Studienjahrgangs, Vorstandsmitglied des DFK Zülz, Samstagskursleiterin, leidenschaftliche Leserin von Romanen und Biografien, hauptsächlich im Bus, denn sie pendelt von Zülz nach Oppeln, und das dauert gerne mal bei Staus bis zu 3 Stunden täglich. „Ich engagiere mich gerne und es macht mir Spaß. Wenn ich zu Hause bin, lerne ich Akkordeon spielen“, so Julia, die im Rahmen der Mini-Projekte des BJDM bereits einen Workshop zum Basteln von Weihnachtskugeln in ihrer Heimatstadt plant.

 

Mit der Auszeichnung “Goldener Oskar” wollte der BJDM-Vorstand besonders engagierte Mitglieder ehren. Diese erhielten Anna Walecko (2. v. l.) aus Oppeln, Anna Franik (3. v. l.) aus Groß Strehlitz, Marcin Niesłony (4. v. l.) aus Lendzin und Julia Otte (5. v. l.) aus Zülz. Foto: Mattheus Czellnik

Weitere Goldene Oskars verlieh der BJDM-Vorstand an Marcin Niesłony aus Lendzin, Anna Franik aus Groß Strehlitz und Anna Walecko aus Oppeln. „Wir haben gemerkt, dass viele unserer Mitglieder aktiv sind, aber einige opfern besonders viel ihrer Zeit dem BJDM, um tolle Projekte für andere auf die Beine zu stellen. Ich glaube, im Ehrenamt ist es sehr wichtig, Menschen auch wertzuschätzen. In dieser Form wollten wir einfach ‚Dankeschön!‘ sagen“, betont Weronika Koston, die zugibt, dass es nicht schwierig war, die Personen zu wählen. „Wir sahen schon im Laufe des ganzen Jahres, was für tolle Projekte diese Personen gemacht haben, und wie viel Zeit es gekostet hat“, zählt Weronika Koston auf.

Manuela Leibig

Fotos: Mattheus Czellnik

 

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