Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Hier mache ich Praktikum!

Eine Gruppe zukünftiger Erzieher der Berufsbildenden Anne-Marie-Tausch-Schule aus Wolfsburg be-suchte Schlesien. Ziel ihrer Reise war vor allem der Besuch zweisprachiger Kindergärten, wo sie hospi-tieren und Eindrücke sammelten, wie man mit Kindern arbeiten kann.


„Es ist für uns eine große Auszeichnung, dass die jungen Menschen auch zu uns nach Raschau und Oppeln kommen wollen, um sich unsere Einrichtungen anzuschauen. Bei der Hospitation vergleichen sie die Arbeitsweise unserer Einrichtungen mit denen, in den sie bereits in Deutschland hospitiert haben“ sagt Sabina Prokop, Vizedirektorin der Pro Liberis Silesiae Grundschule in Raschau.

Die angehenden Erzieher aus Wolfsburg hospitierten u. a. im Kindergarten des Vereins Pro Liberis Silesiae in Raschau.
Foto: Manuela Leibig

Die Studienfahrt aus Wolfsburg nach Schlesien wurde das erste Mal vor 17 Jahren gemacht und wird seitdem fortgeführt: „Unser Aufenthalt hier dient der Vorbereitung, dass unsere Schüler hier in den Ein-richtungen ihr Praktikum antreten. Fünf Plätze sind zu vergeben, doch nach der Hospitation wollen es immer fast alle in der Gruppe. Deswegen müssen die Kandidaten Motivationsschreiben verfassen, das ist unser Auswahlverfahren“, sagt Christiane Homann, die die Studienreisen im Herbst von Anfang an organisiert. Unter den 28 Schülern sind auch einige, die in den Pro Liberis Silesiae Einrichtungen diesen Frühling ihr Praktikum absolviert haben: „So schließt sich der Kreis, die Absolventen erklären uns ganz viel in den Einrichtungen und zeigen uns die schönsten Plätze in Oppeln“, so die Lehrerin. „Wir haben natürlich auch die Kinder besucht, die wir unterrichtet haben, und die haben sich gefreut, uns umarmt, ich habe sogar ein selbstgemaltes Bild bekommen, das ist total schön, wieder hier zu sein“, sagt Beatriz, die dieses Jahr in Raschau ihr Praktikum absolviert hat. „Ich war vor dem Praktikum in Polen richtig schüchtern und habe mich nicht wirklich getraut, mein Praktikum in einem anderem Land zu absolvieren. Aber das war das beste, was ich machen konnte, ich habe in den Einrichtungen so viel gelernt und habe mich sehr weiter entwickelt. Wir haben innerhalb der acht Wochen auch viel von Polen gesehen“, so Beatriz.

Die angehenden Erzieher aus Wolfsburg hospitierten u. a. im Kindergarten des Vereins Pro Liberis Silesiae in Raschau.
Foto: Manuela Leibig

Das Praktikum ist kein Zuckerschlecken, da die Praktikanten gleichzeitig Konspekte und Berichte schreiben müssen: „Wir haben so viel für unsere Schule in Wolfsburg schreiben müssen, wäre ich alleine, hätte ich das nicht geschafft. Zum Glück wohnten wir alle zusammen und haben uns gegenseitig unterstützt, und den Ausgleich für diese anstrengenden Aufgaben in den vielen Reisen gesucht“, erzählt die Absolventin.

„Es ist für uns sehr wichtig, dass wir auch Muttersprachler in unseren Einrichtungen haben, denn so haben die Kinder keine andere Wahl, sie müssen mit den Personen Deutsch sprechen, irgendwie Sätze zu-sammenbauen und notfalls mit Händen und Füßen helfen. Sie bringen auch neue Ideen und Wissen aus ihrer Schulbank in unsere Einrichtungen mit“, zählt Sabina Prokop auf.

Die Gruppe aus Wolfsburg bleibt immer ein paar Tage in Schlesien und besichtigt u. a. Breslau und Oppeln.

Manuela Leibig

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