Mindestens einmal im Jahr treffen sich Vertreter des SKGD-Bezirksvorstandes in Oppeln mit den DFK-Vorständen in den einzelnen Kreisen. Am Mittwoch vor einer Woche ging die diesjährige Reihe der Treffen zu Ende.
In allen Kreisen gab es einige generelle Themen, die es zu besprechen galt. Diese waren z.B. die im Mai 2016 bei der Jahresversammlung verabschiedeten Satzungsänderungen, oder die Diskussion über die Qualität des Deutschunterrichts in den Schulen. „Gerade das zweite Thema liegt uns besonders am Herzen, denn als Organisation können wir zwar generelle Entscheidungen politisch mitgestalten, wie z.B. die Herausgabe des ersten Schulbuches für Deutsch als Minderheitensprache NIKO. Aber vieles hängt auch von den Strukturen ab, die mit den Lehrern und Schulleitern vor Ort in Kontakt sein sollten, um den DFK aktiv in den Deutschunterricht einzubinden“, sagt SKGD-Chef Rafał Bartek. Damit ist aber nicht gemeint, dass immer wieder die Geschichte und die jetzige Tätigkeit der jeweiligen Ortsgruppe im Unterricht präsentiert werden soll. „Unsere Mitglieder gehen verschiedenen Berufen nach und haben unterschiedliche Interessen, wovon sie auf Deutsch berichten könnten. Der DFK wäre damit mehr oder weniger indirekt im Focus eines solchen Treffens“, meint Rafal Bartek.
Deutschkurse
Ein anderes Thema waren die Deutschkurse in den DFKs, die zwar seit vielen Jahren angeboten werden, jedoch von immer weniger Menschen genutzt werden. Daher wurde die Organisation der Kurse umgestaltet. „Alle Interessierten konnten sich bis Ende September bei uns in der Geschäftsstelle melden, und erst jetzt werden wir die einzelnen Gruppen nach Wohnort der Teilnehmer und ihren sprachlichen Vorkenntnissen zusammenstellen“, sagt Rafał Bartek.
Im Kreis Kandrzin-Cosel wurden die Kurse allerdings kritisiert, und zwar wegen ihrer zur kurzen Dauer. Nun soll eine Ausgabe nur 24 Stunden betragen, was Bruno Kosak, langjähriger Vorsitzender der Deutschen Bildungsgesellschaft bemängelte. „Wir haben aber versucht zu erklären, dass dies der Trend im Sprachenlernen ist. Und wenn jemand nach den 24 Einheiten sagt, er will weitermachen, meldet er sich einfach für die Fortführung an“, erklärt Rafał Bartek.
Für die Zukunft
Neben dem Deutschunterricht wurde auch das Thema der Staatsangehörigkeitsausweise angesprochen, denn deren Beantragung hat sich vor einigen Jahren geändert. Für Kinder von Personen, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden, wird die deutsche Staatsangehörigkeit nur im ersten Lebensjahr beantragt werden können. Dann fällt die Tür zu. „Zwar ist es kein Thema, das die Organisation direkt betrifft, aber wir meinen, dass unsere Mitglieder auch über diese Änderungen beschied wissen müssen, damit sie in Zukunft darauf richtig reagieren können“, meint der SKGD-Vorsitzende.
In Groß Strehlitz hat man sich auch für die Zukunft interessiert, und zwar die politische. Józef Swaczyna, der dortige Landrat, hat nämlich bereits angekündigt, dass noch in diesem Jahr die Vorbereitungen für die Kommunalwahlen in gut zwei Jahren beginnen werden. „Wir müssen schon heute darüber sprechen und konkrete Schritte einleiten, damit wir, wenn es soweit ist, gut vorbeireitet sind“, sagte Swaczyna.
Rudolf Urban