Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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An der Biele

Zum Abschluss der diesjährigen Wandersaison begeben wir uns ins Reichensteiner Gebirge. Vor uns liegt ein besonders aufregender Spaziergang, bei dem an jeder Ecke Sehenswertes wartet.

Nach Bad Landeck (Lądek-Zdrój) können wir mit dem Auto oder dem Bus kommen. Die Anreise aus Glatz (Kłodzko) oder Reichenstein (Złoty Stok) sollte unter 40 Minuten dauern. Ein großer Parkplatz befindet sich gleich bei der Bushaltestelle an der Konopnicka-Straße. Egal, welche Transportart wir wählen, wird dies unser Ausgangspunkt sein.

Erholungsziel seit 800 Jahren

An der Ecke des Platzes befindet sich eine Treppe, die wir hinabsteigen. Weiter sollte schon die Landecker Biele sichtbar sein. Am Fluss angekommen, halten wir Ausschau nach den blauen Zeichen, die uns die nächsten 90 Minuten begleiten werden.

Schnell kommen wir aufs andere Ufer und betreten so den eigentlichen Kurort. Es ist der älteste in den Sudeten und einer der ältesten in Europa. Schon 1241 funktionierte hier eine Badeanstalt, die durch die Mongolen vernichtet wurde. Die älteste bis heute funktionierende Anstalt „Georg“ wurde 1498 eröffnet. Das ganze Stadtviertel auf diesem Ufer der Biele besteht aus Badeanstalten, Pensionen und Hotels, die teilweise eine jahrhundertelange Geschichte haben.

Auch wenn man kein Bergsteiger ist, sollte ein Besuch hier, nur mit einem Spaziergang durch die Straßen, ein interessantes Erlebnis sein. Dabei gibt es zwei Bauten, die man auf jeden Fall sehen sollte. Das Marienbad (heute „Wojciech“) wurde 1680 errichtet und 1880 auf eine imposante Weise im neubarocken Stil umgebaut. Auch die überdachte Brücke in Bad Landeck ist einmalig in der ganzen Region. Sie entstand um 1910 und verbindet Gebäude auf zwei Ufern der Biele, die einst Paul Hermann gehörten.

Foto: Die überdachte Brücke in Bad Landeck ist ein charakteristischer Bau, der einmalig in der ganzen Region ist. Foto: Łukasz Malkusz
Hinauf auf den Dreiecker

Nach etwa 30 Minuten verlassen wir die Stadt und betreten die Wälder des Reichensteiner Gebirges. Schon im Kurort ging es leicht hinauf, jetzt jedoch beginnt der eigentliche Anstieg. Die nächste Stunde verbringen wir auf einem kurzen Teilstück, das es in sich hat. Auf nur 1,8 Kilometern geht es über 260 Meter nach hoch. Dieser Anstieg kann mühsam sein, dabei kann uns aber ein Vergleich trösten. Hin und wieder kreuzt sich unser Weg nämlich mit der Dreiecker-Mountainbikestrecke. Man kann sich bei diesen Gelegenheiten vorstellen, dass wir uns zwar anstrengen, aber mindestens nicht mit einem Fahrrad bei einer Neigung von über 12% hochfahren müssen.
Sobald wir eine imposante Felsengruppe erblicken, sind wir auf dem Gipfel. Mit 766 Metern ist der Belvederefelsen der am höchsten gelegene. Schon in den ältesten Reiseführern wurde er als hervorragender Aussichtspunkt gelobt. Seit Kurzem ist er mit einer neuen Aussichtsplattform versehen. Diese garantiert ein atemberaubendes Panorama. Man kann sich genau andere Gipfel des Reichensteiner Gebirges ansehen und nach Bad Landeck hineinblicken. Es sind das Massiv des Glatzer Schneeberges, das Heuscheuer-, Adler-und Habelschwerdter- und bei gutem Wetter sogar das Riesengebirge mit der Schneekoppe sichtbar. Auf den Felsen wachsen auch einzelne Bergkiefern, die normalerweise auf dieser Höhe nicht vorkommen.

Fortsetzung folgt
Łukasz Malkusz

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