Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Im Schatten der Touristenmagneten Teil II

Die Festung Silberberg (Srebrna Góra) ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Sudeten. Auch in ihrer Umgebung kann man jedoch Interessantes entdecken, das von den Touristenmengen überschattet wird.


An der auf 660 Meter hoch liegenden Festung angekommen, sollte man auf jeden Fall eine Führung mitmachen. 1,5 Stunden lang geht es durch das Innere der Fortifikationen, die als größte bis heute erhaltene Bergfestung Europas gelten. Am Ende erwartet uns dann ein besonderes Vergnügen für Wanderer. Auf der Festungskrone befindet sich ein Aussichtspunkt, der ein wunderschönes Panorama bietet. Man kann Silberberg und seine Nachbarsorte erblicken, tief ins Sudetenvorland hineinschauen und Gipfel des Wartha- und Eulengebirges sehen.

Die Führung durch die Festung Silberberg beginnt am Eingang zum Donjon. Foto: Łukasz Malkusz

Hohe Tatra im Eulengebirge
Fast jeder Besucher folgt jetzt dem kürzesten Weg und wandert die gelbe Wanderroute entlang. Wir machen es anders und nutzen die rote Wanderroute. Es handelt sich dabei um den Sudeten-Hauptwanderweg, dessen Teilstücke uns bei unseren Ausflügen so oft begleiten. Eine halbe Stunde lang geht es entlang eines Erdwalls. Dabei wandern wir auf einem schmalen Pfad voran. Rechts haben wir den einige Meter tiefen Festungsgraben, links den Hang des Festungsberges, wo es zum Silberpass bis zu 100 Meter herab geht. Besonders im Spätherbst und Winter, wenn die Bäume blattlos sind, kann man tief nach unten sehen. Manche erfahrene Bergwanderer vergleichen dieses Stück mit Passagen in der Hohen Tatra. Es ist zwar genug Platz, daher nicht wirklich gefährlich, auch technisch ist es einfach. Man sollte aber trotzdem auf jeden Fall aufpassen.

 Manche erfahrene Bergwanderer vergleichen dieses Stück mit Passagen in der Hohen Tatra.

Entlang der Eulengebirgsbahn
Sobald wir zur Kreuzung mit dem blauen Wanderweg kommen, biegen wir links ab und folgen nun kurz den blauen Zeichen. Auf diese Weise kommen wir zum Silberpass zurück. Weiter geht es mit der roten Wanderroute bis zur Kreuzung mit der ehemaligen Schmalspurbahn. Es folgt eine Stunde, in der wir der Route der sogenannten Eulengebirgsbahn folgen. Dabei geht es über zwei alte Eisenbahnbrücken, die wir bereits in einem der Vorjahre besucht haben. Besonders die erste Brücke hat es in sich – ohne Geländer kann es hier leicht schwindelerregend werden. Falls man Höhenangst hat, sollte man doch erwägen, diesen Viadukt zu umgehen und kurz ins Tal hinunterzuklettern.

Von der zweiten Eisenbahnbrücke geht es entlang der Hänge des Kapellenhügels einen Fahrradweg hinauf. Zwar steigen wir in der nächsten halben Stunde nur 100 Meter hoch, es ist aber teilweise sehr steil. Sobald wir den Wald verlassen, kommen wir am Aussichtspunkt über dem Gestüt im Silberberg an. Dieser bietet eine schöne Ansicht von Silberberg und Schönwalde (Budzów). Von hieraus ist es ein angenehmer, 40 Minuten langer Spaziergang zum Silberpass und dann zurück ins Dorfzentrum.

Insgesamt ist unsere Wanderdungsstrecke über 11 Kilometer lang, wobei wir über 500 Meter an Höhenunterschied bewältigen. Dafür müssen wir mindestens vier Stunden einplanen, dazu kommen die Führung und eventuelle Pausen.

Łukasz Malkusz

Show More