Heute (2.09.) besucht der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Bernd Fabritius die deutsche Minderheit in Oppeln. Neben Besuchen von Einrichtungen, die mit Bundesmittels entstanden sind, gab es auch Gespräche mit Vertretern der Organisationen und der regionalen Selbstverwaltung.
Beim ersten Termin des Tages, dem Gespräch mit dem Woiwodschaftsmarschall Andrzej Buła, der Vizemarschallin Zuzanna Donath-Kasiura sowie dem Sejmikvorsitzenden Rafał Bartek ging es vor allem um die Rolle der deutschen Minderheit in der Region. „Wir haben aber auch über die deutsche Sprache als Wirtschaftsfaktor für unsere Woiwodschaft gesprochen. Der Bundesbeauftragte dagegen unterstrich aus seiner Erfahrung mit Kontkaten mit anderen deutschen Minderheiten, dass die Volksgruppen immer ein loyler Teil der Gesamtgesellschaft der Region und des Staates sind“, resümiert Rafał Bartek.
Danach standen Einrichtungen der deutschen Minderheit in Oppeln auf dem Programm, die mit Mitteln der Bundesregierung in der letzten Zeit entstanden sind. Dazu zählt das Forschungszentrum der deutschen Minderheit sowie das sich noch im Aufbau befindliche Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen.
Im Mittelpunkt stand aber die Jugendarbeit im Jugendzentrum in der ul. Krupnicza. Neben dem BJDM und dem Bildungsprojekt Lernraum.pl präsentierte sich auch der Jugendpunkt des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit. „Es gibt unterschiedliche Angebote für Kinder, Erwachsene und Senioren. Wir wollen Freizeitangebote für Jugendliche anbieten und haben bislang 73 Treffen polenweit organisiert, was schon bedeutend ist, wenn man bedenkt, dass wir erst drei Monate existieren“, sagt Weronika Koston, vom HDPZ.
Für die Teilnehmer des Treffens mit dem Bundesbeauftragten war es eine gute Gelegenheit die Projekte, aber auch generelle Sorgen und Erfolge vor Ort zu präsentieren. „Sonst sehen es die Vertreter der Bundesregierung und genauer des Bundesinnenministeriums nur in Form von Anträgen und Abrechnungen. Hier können wir dann aber zeigen, dass die Projekte funktionieren und dass es auch hier und da Probleme gibt“, sagt Lucjan Dzumla, Geschäftsführer des HDPZ.
Am Nachmittag folgte eine Diskussionsrunde mit Mitgliedern des Vorstandes des Verbandes deutscher Gesellschaften, bei der es generell um die Situation und die Zukunft der deutschen Minderheit in Polen ging sowie und die weitere Förderung der Kultur-, Sprach- und Jugendarbeit seitens der Bundesrepublik Deutschland.
Zum Abschluss besuchte Prof. Bernd Fabritius noch die Miro Deutsche Fußballschule in Chronstau, die Sport und die deutsche Sprache verbindet und eines der erfolgreichsten Projekte der Oppelner deutschen Minderheit der vergangenen Jahre ist.
Morgen nimmt Bundesbeauftragter Fabritius an der Ratssitzung des Verbandes deutscher Gesellschaften auf dem St. Annaberg teil.
Rudolf Urban