Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Trotz der Panne…

Seit Ende Oktober 2023 ist das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen geschlossen. Die Mitarbeiter sind jedoch nicht untätig geblieben und bereiten sich schon auf Aktivitäten in diesem Jahr vor.

Das im September 2022 in der ul. Szpitalna in Oppeln eröffnete Zentrum bringt den Besuchern die Geschichte und Gegenwart der Deutschen in Polen näher. Dazu dient insbesondere die Dauerausstellung, die die Geschichte der Deutschen im heutigen Polen vom Mittelalter bis zu den aktuellen Aktivitäten der Minderheitenorganisationen zeigt.

Im Oktober letzten Jahres wurde der Keller des Zentrums überflutet und die gesamte Elektrik und Elektronik, die die multimediale Dauerausstellung steuert, wurde beschädigt. „Inzwischen konnten wir an unsere Arbeitsplätze zurückkehren, aber wann das Zentrum wieder geöffnet sein wird, kann ich heute noch nicht sagen“, berichtet Veronika Wiese, Leiterin des Dokumentations- und Ausstellungszentrums.

Website

Die Probleme im Zentrum bedeuten jedoch nicht, dass nichts los ist. „In der Zwischenzeit haben wir es geschafft, unsere Website zu starten, auf der Sie grundlegende Informationen über unsere Einrichtung finden, aber auch viele Fotos unserer bisherigen Aktivitäten sehen können“, informiert Bogna Piter, die Spezialistin für Werbung und Ausstellungen. „Bis Oktober 2023 konnte man nicht nur die Dauerausstellung besuchen, sondern auch Treffen mit Autoren, Wechselausstellungen sowie Workshops für Kinder und Jugendliche. Fast 5.000 Menschen haben unser Zentrum das ganze Jahr über besucht.“

Pläne

„Wir hoffen also, dass unser Zentrum auch in diesem Jahr mit Leben pulsieren wird. Wir versuchen, Mittel für weitere Aktivitäten zu beschaffen – dazu haben wir eine Reihe von Projektanträgen eingereicht. Unter anderem bereiten wir die nächste Ausgabe des Projekts ‚Minderheiten im Dialog‘ vor, bei dem Vertreter anderer nationaler und ethnischer Minderheiten über sich selbst sprechen werden. Außerdem planen wir ein Autorentreffen mit Wioletta Sawicka, die ein Buch über sog. ‚Wolfskinder‘ geschrieben hat. Das Schicksal dieser deutschen Kinder in Ostpreußen am Ende des Zweiten Weltkriegs wird auch in unserer Ausstellung erzählt, sodass ein Treffen mit der Autorin unser Wissen über dieses Thema vertiefen wird“, sagt Weronika Wiese.

„Wir hoffen, dass unser Zentrum auch in diesem Jahr von Leben pulsieren wird.“

Darüber hinaus ergänzen die Mitarbeiter derzeit die Ausstellung mit neuen Exponaten, die in den letzten Monaten in den Bestand des Zentrums aufgenommen wurden. Der zweite Teil der Arbeitsblätter für Schüler wurde ebenfalls veröffentlicht und steht zur Verfügung, sobald das Zentrum wieder für die Besucher geöffnet ist.

Die Mitarbeiter des Zentrums bereiten eine Handbibliothek für die Besucher vor. Foto: DAZ

„Neben der Dauerausstellung und den temporären Ausstellungen und Veranstaltungen möchten wir unsere Besucher in Zukunft zu einem längeren Aufenthalt in unserem Zentrum einladen. Aus diesem Grund haben wir eine kleine Bibliothek eingerichtet, in der Interessierte nicht nur Bücher über die deutsche Minderheit in Polen, sondern auch über andere Volksgruppen finden werden. Dies wird auch dazu beitragen, das in der Ausstellung erworbene Wissen zu vertiefen“, so Bogna Piter.

Rudolf Urban

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