Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wanderung mit viel Geschichte

Die Grenzen zwischen historischen Regionen verlaufen oft entlang von Flüssen und Bergketten und bieten auf diese Weise Gelegenheiten, interessante Ecken zu besuchen. Nicht anders ist es mit der Grenzregion im Isergebirgs-Vorland, die wir diesmal besuchen.

Los geht es im Stadtzentrum von Marklissa (Leśna). Aus Hirschberg (Jelenia Góra) kann man mit dem Auto innerhalb von 45 Minuten hierherkommen. In der Altstadt sollte man problemlos Parkplätze finden, wenn auch nicht direkt am Ring. Sowieso ist es empfehlenswert, etwas durch die Innenstadt zu schlendern, bevor man sich auf den Wanderweg begibt.

Des Osttor der Lausitz

Zahlreiche Bauten stammen hier aus dem 18. und 19. Jahrhundert, man kann sich also ein Bild davon machen, wie eine Kleinstadt in der Lausitz vor 150 Jahren aussah. Das barocke Rathaus stammt aus dem Jahre 1699. Ein wenig jünger ist die Christus-König-Kirche. Sie wurde zwar zum ersten Mal im Jahre 1346 erwähnt, ihre jetzige Form stammt jedoch aus den Jahren 1701-1719. Die neugotische Johannes der Täufer-Kirche wurde 1853 fertiggestellt. Dutzende Häuser am Ring und in der Kochanowskiego, Żeromskiego und Sienkiewicza Straße stammen aus dem 19. und der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – einzelne sind sogar über 300 Jahre alt.
Am Ring sollten wir die gelben Zeichen suchen, denen wir über eine Stunde lang folgen werden. Zuerst geht es über die Queis. Gleich hinter der Brücke biegen wir rechts ab und betreten auf diese Weise den sogenannten Perlenweg. Sein Name erinnert daran, dass im Fluss einst Flussperlmuscheln lebten, deren Perlen in ganz Europa verkauft wurden. Schnell verlassen wir die Stadt und tauchen in die Wälder an der Queis ein.

Ein 190 Jahre alter Wanderpfad

Soeben haben wir die Lausitz verlassen und sind in Niederschlesien angekommen – die Queis ist hier die historische Grenze. Es geht entlang eines ruhigen Waldwegs, zwischen Eichen und Buchen. Rechts begleitet uns die ganze Zeit der Flussstrom. Nach einer Viertelstunde geht es an dem sogenannten Pandurengraben vorbei. Es handelt sich um 250 Meter lange Fortifikationsreste, die 1758 im Siebenjährigen Krieg durch serbische und kroatische Soldaten im Dienst der Habsburger gegraben wurden.

Etwas weiter sehen wir den Marienfelsen. Hier soll im Juni 1832 Baron Adolf von Bissing Maria von Gotta einen Heiratsantrag gemacht haben. Kurz darauf wurde hier der erste Spazierweg eingerichtet. Ein Stückchen weiter befindet sich der Königsplatz, ein Fels, der nach der Schlacht um Königgrätz im Jahre 1866 mit einem Bronzeadler versehen wurde. Heute steht hier eine Replika der Originalfigur.

Nach 45 Minuten erwartet uns ein imposanter Anblick. Wir kommen an der Marklissa-Queis-Talsperre an. Die 45 Meter hohe und 8 Meter breite Staumauer bietet Ausblicke ins Queistal auf der einen und auf den Stausee auf der anderen Seite. Die Talsperre wurde zwischen 1901 und 1905 erbaut, zwei Jahre später wurde hier ein Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Es ist ein imposanter Bau und ein guter Platz für eine erste längere Pause.

Die Marklissa-Queis-Talsperre bietet seit 1905 einen imposanten Blick ins Queistal. Łukasz Malkusz

Fortsetzung folgt.

Łukasz Malkusz

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