Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Lakwa für den Senat

Viele Wochen lang hat die deutsche Minderheit gezögert, ob sie bei den Senatswahlen einen Kandidaten aufstellen soll. Schließlich fiel die Entscheidung: Im Senatswahlkreis 52, der den Oppelner Kreis und die Stadt Oppeln umfasst, wird Henryk Lakwa, Oppelner Landrat, von der Liste der deutschen Minderheit kandidieren.

 

Auf der heutigen Pressekonferenz begründete der Abgeordnete der Minderheit und ihr Spitzenkandidat bei den Sejmwahlen Ryszard Galla die Entscheidung des Wahlkomitees wie folgt: „Die Analyse zeigt, dass die Situation in jedem Senatsbezirk anders ist, und wir mussten dies berücksichtigen. Das Wahlkomitee der deutschen Minderheit hat nach gründlicher Überlegung und Konsultation eines breiten Spektrums von Wählern eine unabhängige Entscheidung getroffen, den derzeitigen Oppelner Landrat Henryk Lakwa als Senatskandidaten im Wahlkreis 52 aufzustellen. Als Wahlkomitee der deutschen Minderheit  verfügen wir über ein Programm, in dem unsere Werte zum Ausdruck kommen; allerdings identifiziert sich keiner der bekannten Kandidaten der konkurrierenden Parteien in diesem Wahlkreis voll und ganz mit unserem Programm und damit mit den darin enthaltenen Werten. Wie wir in unserem Wahlprogramm schreiben: Wir stützen uns auf den Glauben, die christlichen Traditionen und Werte, die europäische Kultur und den multikulturellen historischen Reichtum Oberschlesiens, einschließlich der Region Oppeln“.

 

Henryk Lakwa (re.) und Ryszard Galla
Foto: Rudolf Urban

 

Erfahrener Kommunalpolitiker

Ryszard Galla sagte über den Senatskandidaten selbst, dass Henryk Lakwa der beste Kandidat sei. „Sie kennen ihn – er ist ein erfahrener Kommunalpolitiker mit langjähriger Erfahrung, der die Probleme und Bedürfnisse der Bürger kennt, und zwar auf Gemeinde- und Kreisebene. Er ist mit unserer Heimat eng verbunden. Ganz wichtig ist, dass er einer der Initiatoren der internationalen Kontakte zwischen den ukrainischen und polnischen Kommunalverwaltungen ist. Diese Erfahrung ist in den derzeitigen tragischen Zeiten für die Ukraine äußerst wichtig geworden. Ein solcher Kandidat lässt nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, zu welchen Werten er sich bekennt und ob man für ihn stimmen soll“.

Henryk Lakwa hingegen betonte bei seiner Vorstellung nicht nur seine Erfahrung in der Kommunalverwaltung und seine Aktivitäten für die lokalen Gemeinschaften. „Gegenwärtig erlebe ich, wie versucht wird, unsere Region und das ganze Land zu zentralisieren, wie den lokalen Behörden die Möglichkeit genommen wird, grundlegende Entscheidungen zu treffen. Stück für Stück werden die Mittel, die für die Instandsetzung von Straßen, die Unterstützung von Schulen oder Kindergärten oder Maßnahmen für Senioren zur Verfügung stehen, immer mehr gekürzt. Das stößt bei mir auf großen Widerstand. Deshalb habe ich mich entschlossen, für den Senat zu kandidieren. Es ist an der Zeit, dem ein Ende zu setzen! Mein Appell: Wählen Sie am 15. Oktober Henryk Lakwa.

 

Unterstützung für Godyla

 

Henryk Lakwa (li.) und Rafał Bartek
Foto: Rudolf Urban

 

In zwei weiteren Senatswahlkreisen wird die Minderheit keine eigenen Kandidaten aufstellen. Wie Rafał Bartek, Vorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, mitteilte, hat der Vorstand dieser Organisation jedoch beschlossen, Beniamin Godyla, Kandidat für den Senat der Republik Polen aus dem Wahlkreis Nr. 53 (Kreise Leobschütz, Kandrzin-Cosel, Krappitz, Rosenberg und Groß Strehlitz) zu unterstützen. „Senator Godyla hat erklärt, dass er den Ausbau der regionalen Selbstverwaltung und die Entwicklung der europäischen Gemeinschaftsintegration aktiv unterstützen und sich für die Wiederherstellung von drei Stunden Deutsch als Minderheitensprache in den Schulen einsetzen wird”, so Rafał Bartek.

 

Am Tag der Bekanntgabe der Kandidatur von Henryk Lakwa wurde Kritik an diesem Schritt der Minderheit laut. Mehr darüber lesen sie HIER.

 

Die deutsche Minderheit wird am 31. August eine Wahlkonvention veranstalten, bei der sie alle ihre Kandidaten für den Sejm und ihren Kandidaten für den Senat vorstellen und ihr Wahlprogramm präsentieren wird.

 

Rudolf Urban

 

Henryk Lakwa
Foto: Rudolf Urban

 

Henryk Lakwa (60 Jahre), Kandidat für den Senat vom Wahlkomitee der Deutschen Minderheit. Glücklicher Ehemann und Vater einer erwachsenen Tochter. Seit 1990 in der Kommunalverwaltung tätig, zunächst als Ratsmitglied der Gemeinde Proskau und seit 1998 fast 25 Jahre lang als Oppelner Landrat. Mitglied der Vereinigung der polnischen Landkreise seit 1999. Vater der Kontakte auf kommunaler Ebene zwischen der Ukraine und Polen.

 

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