Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Neujahrstreffen beim Präsidenten

Am Dienstag fand im Präsidentenpalast das traditionelle Neujahrstreffen des Präsidenten der Republik Polen mit Vertretern nationaler und ethnischer Minderheiten sowie Kirchen und Religionsgemeinschaften statt. Auch die deutsche Sprache wurde erwähnt.

„Ich danke Ihnen, dass Sie unsere Nation durch Ihre Anwesenheit, Ihre tägliche Arbeit und Ihren spirituellen Dienst für Ihre Landsleute mitgestaltet haben“, sagte Andrzej Duda während der Zeremonie. Wie er betonte, ist die polnische Nation eine Gemeinschaft von Menschen, die Polen als ihr Vaterland betrachten, unsere Tradition und alles, was polnisch ist, lieben, unabhängig von Herkunft, ethnischen Wurzeln, Religion und Idealen.

Staatspräsident Andrzej Duda
Foto: Marek Borawski/KPRP

Der Präsident betonte, dass es in den letzten Jahren viele soziale Unruhen gegeben habe, die auf Zukunfts- und Sicherheitssorgen angesichts des Krieges in der Ukraine zurückzuführen seien. Er wies darauf hin, dass die Polen Flüchtlinge, die vor der russischen Aggression flohen, in ihren Häusern willkommen hießen und ihnen „Unterstützung, Herz und tägliche Hilfe entgegenbrachten“. „Er sind Menschen, der Brüderlichkeit und Respekt verdienen, die in der schwierigen Situation, in der sie sich befinden, Unterstützung verdienen, ohne Fragen darüber, wer sie sind, woher sie kommen und warum“, sagte Andrzej Duda.

Zu den Rednern gehörte auch Grzegorz Kuprianowicz, Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission der Regierung und nationaler und ethnischer Minderheiten. Er erinnerte nicht nur an den 80. Jahrestag der Einführung des kommunistischen Regimes in Polen und an die Operation „Weichsel“, eine brutale, befriedende Vertreibungsaktion, die nach nationalen Kriterien durchgeführt wurde. „Die Gemeinschaften, die dieses kommunistische Verbrechen erlebt haben, wurden durch die skandalöse Rechtfertigung der vor einigen Monaten getroffenen Entscheidung des Staatsanwalts des Instituts für Nationales Gedenken, die Ermittlungen zur Operation Weichsel einzustellen, sehr verletzt“, sagte Kuprianowicz und erinnerte an die aktuellen bewaffneten Konflikte in der Ukraine, Israel und im Gazastreifen.

Grzegorz Kuprianowicz während seiner Rede
Foto: facebook.com

Der Co-Vorsitzende verwies jedoch auch auf die aktuelle Situation der Minderheiten in Polen. „Nationale und ethnische Minderheiten in Polen gehen mit Hoffnung, aber auch mit Ängsten in das neue Jahr 2024. Wir erwarten wie alle anderen einen gesetzestreuen und demokratischen Staat, der auch die Rechte und Bedürfnisse von Minderheiten berücksichtigt, und in diesem Bereich gibt es noch viel zu tun. Wir nehmen es als gute Prognose an, dass der Gesetzgebungsprozess begonnen hat, der zum Ende der seit 2022 andauernden rechtlichen Diskriminierung der deutschen Minderheit im Bildungsbereich führt“, betonte Grzegorz Kuprianowicz.

Während der Zeremonie sprachen auch Erzbischof Kazimierz Nycz, Metropolit von Warschau, Bischof Andrzej Malicki, Präsident des Polnischen Ökumenischen Rates, Michael Schudrich, Oberrabbiner Polens, und Tomasz Miśkiewicz, Vorsitzender der Muslimischen Religionsvereinigung in der Republik Polen. Wie schon in den Jahren zuvor nahm allerdings auch diesmal kein Vertreter der deutschen Minderheit an dem Treffen teil.

ru

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