Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Safari in den Sudeten

Normalerweise unterscheidet sich die Tierwelt, die wir während unserer Wanderungen sehen, nicht sehr von der in unseren Heimatorten. Diesmal besuchen wir jedoch ein Tal im Sudetengebirge, in dem man sich wie in Afrika fühlen kann.

Los geht es diesmal in Hillersdorf (Holčovice). Dieses abgelegene Dorf befindet sich im Tal der Goldenen Oppa, am Rande des Altvater- und Oppagebirges, nicht weit von Olbersdorf (Město Albrechtice) entfernt. Die Anreise aus Neustadt (Prudnik) sollte mit dem Auto etwa 30 Minuten in Anspruch nehmen. Parken dürfte kein Problem darstellen, denn im Ortszentrum gibt es genug Plätze.

Zwischen Tal und Gipfel
Hillersdorf war vor allem dadurch bekannt, dass es als einzige Ortschaft in diesem Teil von Österreichisch-Schlesien neben einer katholischen, zwischen 1782 und 1945, auch Sitz einer lutherischen Kirchengemeinde war. Die barocke Kirche der Unbefleckten Empfängnis aus dem Jahr 1774 ist bis heute einen Besuch wert. Das evangelische Gotteshaus wurde leider 1974 abgerissen, an seiner Stelle befindet sich heute ein Kindergarten.

Der 17,5 Meter hohe Aussichtsturm bietet wunderschöne Panoramen des Altvater- und Oppagebirges. Foto: Łukasz Malkusz

Aus dem Dorf hinaus leitet uns der blaue Wanderweg. Etwa 80 Minuten lang geht es steil nach oben, eine Waldstraße führt uns auf 3 Kilometern von 480 auf 700 Meter empor. Dabei laufen wir zuerst durch Wälder des Altvatergebirges und danach durch den ruhigen Ortsteil Oberhillersdorf. Letztendlich erwartet uns auf der Spitze des Mehrenhübls eine verdiente Belohnung.
Es handelt sich um den 17,5 Meter hohen Aussichtsturm aus dem Jahr 2013. Von der Aussichtsplattform erstreckt sich ein umfassendes Panorama des Altvater- und Oppagebirges. Bei gutem Wetter kann man sogar Gipfel der Beskiden und der Tatra erblicken.

Zwischen Tatra und der Savanne
Ganz interessant und einzigartig wird es jedoch, wenn mach ins Tal nach unten blickt. Sichtbar sind die Ausläufe rund ums Afrikanische Safari Museum, auf denen Rinderarten aus der ganzen Welt grasen. Besonders auffallend sind dabei Büffelarten aus Afrika. Sofort fühlt man sich, als ob nicht der Altvater, sondern eigentlich der Kilimandscharo einen Schatten über diese Weiden werfen müsste. In einem der nahegelegenen Gebäude gibt es dazu ein Museum mit Safari-Ausstellung. Beide Einrichtungen sind leider unregelmäßig geöffnet, deshalb lohnt es, sich vor der Anreise nach den Öffnungszeiten zu erkundigen.

Von hieraus gibt es zwei Möglichkeiten, zum Auto zurückzukehren. Am einfachsten ist es, der Straße 452 herunter nach Hillersdorf zu folgen. Wer mehr Abwechslung mag, kann einen etwas längeren Weg nehmen und nach etwa 3 Kilometern rechts in eine Landstraße abbiegen. Etwa 400 Meter hinter der Kreuzung kommt man auf den grünen Wanderweg. Hier biegen wir links ab und folgen ihm zurück ins Dorfzentrum.

Insgesamt erwartet uns eine 4 Stunden lange Wanderung, während der wir ein wenig über 12 Kilometer zurücklegen. Der Höhenunterschied beträgt dabei respektable 400 Meter.

Łukasz Malkusz

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