Der Stadtpräsident von Oppeln, Arkadiusz Wisniewski, hat angekündigt, dass sich die Stadt um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2029 bewerben will. Die Bewerbung wird bis zum 15. September bei den Organisatoren des Wettbewerbs eingereicht. Zu der Idee hat sich auch die Oppelner Deutsche Minderheit geäußert.
Breslau verabschiedet sich von dem Titel Europäische Kulturhauptstadt 2016. Außerdem berichten wir von der Geschichte der oberschlesischen Protestanten.
Das Projekt „Beard of Breslau“ ist ein virtueller Reiseführer, der die deutschen Spuren in Breslau aufdeckt. Mit dem Begründer Maciej Wlazło sprach Marie Baumgarten.
Was steckt hinter „Beard of Breslau“ ?
Breslau hat eine wechselhafte Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde fast die gesamte Bevölkerung ausgetauscht: Die einen flohen in den Westen, dafür kamen Flüchtlinge aus dem Osten Polens – und der Kommunismus. Im Zuge dessen verschwanden viele Denkmäler, Straßennamen wurden geändert, Schriftzüge überstrichen. Aber das, was aus dieser Zeit übrig geblieben ist, das zeigen wir in unserem virtuellen Stadtführer.
Und wie viel Breslau steckt noch in Wrocław?
„Wenn du Breslaus Geschichte kennenlernen willst, schau nach oben und nach unten“ – diese Weisheit meiner damaligen Lehrerin ist für mich Gold wert. Denn auf den Hauswänden entdeckt man verblasste deutsche Schriften, auf den Gehwegen Gullydeckel mit deutscher Aufschrift. Besonders viel davon gibt es im Stadtteil Zaodrze. Übrigens fühle ich mich dort immer wie in Berlin-Kreuzberg. Es ist sehr hipp mit vielen Cafés. Breslau ist in Wrocław allgegenwärtig.
Hat Breslau ein Identitätsproblem?
Es ist noch zu früh, um über eine Identität zu sprechen. Breslau ist keine typisch konservativ polnische Stadt, sie sucht ihre Identität noch. Deutsche und sowjetische Denkmäler durchziehen die Stadt. Für eine Europäische Kulturhauptstadt, die mit Multikulti wirbt, gehört auch ein offener Umgang mit der Geschichte sowohl für die Breslauer als auch für die Deutschen. Erstaunlich ist, dass gerade Deutsche häufig Komplexe haben, den Deutschen Ortsnamen zu verwenden.
Woran liegt das?
Ich vermute, das hat etwas mit historischem Schuldempfinden zu tun. Ich finde das aber unbegründet. So sieht kein offener Umgang mit Geschichte aus.
Maciej Wlazło, 30, lebt und arbeitet in Breslau. Neben dem virtuellen Reiseführer bietet Wlazło auch reale Stadtrundgänge auf deutschen Spuren durch Breslau.
Der virtuelle Stadtführer “Beard of Breslau” begibt sich auf die Suche nach deutschen Spuren. Hier ein Denkmal aus
dem Nationalsozialismus. Projektinitiator Maciej Wlazło lädt zur offenen Diskussion ein,
Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
Unbedingt notwendige Cookies
Unbedingt notwendige Cookies sollten jederzeit aktiviert sein, damit wir deine Einstellungen für die Cookie-Einstellungen speichern können.
Wenn du diesen Cookie deaktivierst, können wir die Einstellungen nicht speichern. Dies bedeutet, dass du jedes Mal, wenn du diese Website besuchst, die Cookies erneut aktivieren oder deaktivieren musst.