Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kleine und große famose Freunde

Ende Juli ist seit Jahren der Termin für die Sommerferienwerkstatt der Kinder der deutschen Minderheit in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Der Ort dort für sie sind – auch seit Jahren – ein Internat und das Deutsche Haus der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen“ in Osterode (Ostróda). In diesem Jahr warteten vom 24. Juli bis zum 1. August viele Erlebnisse auf die Kinder zwischen neun und zwölf Jahren.

Osterode, das Deutsche Haus, Sitz der Gesellschaft „Tannen“, der letzte Samstag im Juli, sonniges Wetter. Vom Spielplatz im Park gegenüber dringt der fröhliche Lärm spielender Kinder herüber, im Haus selbst ist es fast ganz still. Im großen Saal lernen 20 Kinder anhand einer selbstgemalten Figur eifrig Körperteile auf Deutsch. Die Konzentration ist, so die Lehrerin Anja Laskowska, wegen der Sonne an diesem Tag aber geringer als sonst.

Etwas Ruhe im Trubel

Henryk Hoch, Vorsitzender der „Tannen“ sowie des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), der die Freizeit organisiert, findet während des Deutschunterrichts ein wenig Ruhe zum Durchatmen: „Es war sehr viel los, trotz des regnerischen Wetters, das unser Programm ein wenig durcheinandergebracht hat. Vor allem gab es täglich Unterricht und sogar zwei Lehrer.“ In Danzig war die Gruppe am Anfang der Werkstatt, und das war ziemlich anstrengend. „Wir mussten sehr aufpassen, wegen des Dominikanermarkts waren viele Menschen in der Stadt. Aber wir waren auch an der Ostsee, schon einmal baden“, berichtet Henryk Hoch.

Gedicht „Freunde“ im Garten des Deutschen Hauses
Foto: Uwe Hahnkamp

Die Kinder ließen ihre Gäste dann am Unterricht und an ihren Erfolgen teilhaben und präsentierten lebhaft ihr Können zu den Körperteilen und einem Gedicht zu Freunden in der Schule auf Deutsch – im Garten hinter dem Haus, weil sie es drinnen nicht mehr aushielten. Auch die Interviews für die Radiosendung der deutschen Minderheit mit einigen Freiwilligen fanden dort in der Sonne statt.

Diszipliniert und vergnügt

Das Programm bereitete den Kindern viel Vergnügen, neben der „etwas schwierigen“ (Zitat einer Teilnehmerin) deutschen Sprache gab es handwerkliche Werkstätten, Disco, Karaoke und weitere Wettbewerbe. Landeskunde kam dank des Freilichtmuseums in Hohenstein (Olsztynek) und des neu gestalteten Grunwald-Museums auch nicht zu kurz. Besonderen Anklang fand bei vielen Kindern die Bootsfahrt auf dem Drewenzsee in Osterode. Und natürlich lockten am, laut Herrn Hoch, „ersten wirklich sonnigen Tag“ der Freizeitpark und der Strand.

Bei so vielen An- und Aufregungen schlagen manche Kinder auch mal über die Stränge, sollte man meinen, aber von den Betreuerinnen der Gruppe kam einhellig der Kommentar, dass von der Disziplin und dem Engagement der Kinder nur Positives zu berichten sei. Zum Ende des spielerischen Unterrichts stürmte die wilde Horde noch zu einem Gruppenfoto und dann – diszipliniert in Zweierreihen – auf den Spielplatz und in den Nachmittag zum Gokart-Fahren und Baden. Endlich in die Wärme, endlich frei!

Uwe Hahnkamp

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