Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Seit drei Dekaden aktiv

In schwierigen Zeiten zu feiern kann manchmal weniger freudig sein als in guten Zeiten, aber es macht Sinn. So kann man auf das Erreichte zurückblicken und sich auf zukünftige Ziele freuen. Die Gäste des VdGEM-Jubiläums erinnerten an beides.

Der Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM) feierte am 27. Oktober sein 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass waren zahlreiche Gäste anwesend: Cornelia Pieper, die Deutsche Generalkonsulin in Danzig (Gdańsk), Jarosław Słoma, Vorsitzender des Ausschusses für Minderheitenangelegenheiten im Sejmik der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Wiktor Marek Leyk, Sejmik-Beauftragter für nationale Minderheiten, Aneta Łapińska, Beauftragte des Woiwoden für nationale Minderheiten, und Stefan Migus, Vorsitzender der Allensteiner Niederlassung des Verbandes der Ukrainer in Polen. Auch Pater Andrè Schmeier war zugegen. Der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) wurde durch Ryszard Rogóż vertreten. Anwesend waren auch Piotr Dukat, der Vorsitzende der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (Nichtmitglied des Verbandes), und, wie immer, Ulf Püstow als Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen für die Zusammenarbeit mit deutschen Vereinigungen. Zahlreiche Vertreter der Organisationen, die dem Verband angehören, waren anwesend. Ehrengast war Paul Gollan aus Neudims (Najdymowo), Mitbegründer und Organisator des ersten deutschen Vereins in Bischofsburg (Biskupiec) bereits im Jahr 1989.

Der VdGEM-Vorsitzende Henryk Hoch mit Cornelia Pieper, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig
Foto: Lech Kryszałowicz

Eine kurze Geschichte des Verbandes wurde von Henryk Hoch, dem VdGEM-Vorsitzenden, vorgestellt. Er zählte die wichtigsten Aktivitäten des Verbandes auf: Sommerfeste, Sommerjugendolympiaden, Sommerkinderworkshops und die Konzerte im Rahmen des Fests „Unter einem gemeinsamen Himmel“. Er wies auf die Bedeutung des verbandseigenen Bulletins und der Sendung „Allensteiner Welle“ bei „Radio Olsztyn“ für die Konsolidierung der deutschen Bevölkerung in der Region hin. Der Vorsitzende betonte zudem, dass die dem Verband angehörenden Gesellschaften das Andenken an herausragende Persönlichkeiten pflegen: In Mohrungen (Morąg) an Johann Herder, in Osterode (Ostróda) an Hans Helmut Kirst, in Lyck (Ełk) an Siegfried Lenz, in Hohenstein (Olsztynek) an Emil Behring, in Rastenburg (Kętrzyn) an Arno Holz und Arno Surminski sowie in Elbing (Elbląg) an Ferdinand Schichau und Franz Komnick.

Róża Kańkowska, Vorsitzende der deutschen Minderheit in Elbing, und Lech Słodownik, Historiker aus Elbing, werfen einen Blick in die Jubiläumsbroschüre des VdGEM.
Foto: Lech Kryszałowicz

Der Vorsitzende hob die sehr gute Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung der Woiwodschaft, den Gemeinden sowie der Landsmannschaft Ostpreußen hervor. Am Ende seiner Rede dankte er den Mitgliedern der Gesellschaften herzlich für ihr langjähriges Engagement zum Erhalt der deutschen Kultur und Sprache.

Henryk Hoch bei seiner Ansprache
Foto: Lech Kryszałowicz

Wie es bei Geburtstagen üblich ist, gab es viele gute Wünsche. Diese wurden von allen wichtigen Gästen überbracht. Sie gratulierten zu den Errungenschaften und dem Überleben in schwierigen Zeiten. Sie brachten die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die Einstellung in Polen gegenüber Deutschland, der deutschen Minderheit und dem Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache an den Schulen in der kommenden Zeit ändern wird. Dabei brachten sie ihre Solidarität mit der gegen Russland kämpfenden Ukraine zum Ausdruck.

Die Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen, Ulf Püstow (Mitte) und Damian Wierzchowski (rechts), gratulieren Henryk Hoch zum Verbandsjubiläum.
Foto: Lech Kryszałowicz

Mitglieder von Gesellschaften aus der Region überbrachten dem Vorsitzenden Hoch Gratulationen, Glückwünsche für die Zukunft und verschiedene Geschenke.

Agnieszka und Paweł Panasiuk von der Ermland-Masurischen Philharmonie spielten Kompositionen von deutschen Musikern.
Foto: Lech Kryszałowicz

Nach dem offiziellen Teil hörten die Teilnehmer der Jubiläumsfeier ein Musikkonzert, das von Agnieszka und Paweł Panasiuk, Musikern der Ermland-Masurischen Philharmonie, aufgeführt wurde. Sie spielten Kompositionen von deutschen Musikern. Die Feierlichkeiten endeten mit einem Jubiläumsessen.

Lech Kryszałowicz

Der Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM) wurde am 3. Oktober 1992 gegründet und im März 1993 registriert. Er formierte sich jedoch bis 1995. Damals gehörten ihm 23 deutsche Vereine aus der gesamten Woiwodschaft Ermland-Masuren an. Derzeit sind es die Gesellschaften in Bartenstein (Bartoszyce), Bischofsburg (Biskupiec), Braunsberg (Braniewo), Elbing (Elbląg), Lyck (Ełk), Landsberg (Górowo Iławeckie), Deutsch Eylau (Iława), Rastenburg (Kętrzyn), Hohenstein (Olsztynek), Osterode (Ostróda), Mohrungen (Morąg), Sensburg (Mrągowo), Johannisburg (Pisz), Ortelsburg (Szczytno) und Angerburg (Węgorzewo). Die dem Verband angeschlossenen Organisationen zählen insgesamt rund 3.500 Mitglieder.

Seit April 2022 besteht der Verbandsvorstand aus Henryk Hoch als Vorsitzendem (er hat dieses Amt seit 2004 inne), Gerard Wichowski als stellvertretendem Vorsitzenden (Leiter des Vereins „Ermland“ in Heilsberg (Lidzbark Warmiński), Monika Krzenzek als Schatzmeisterin (Vorsitzende des Vereins „Heimat“ in Ortelsburg). Weitere Vorstandsmitglieder sind: Irena Szubzda, Vorsitzende des Vereins „Masuren“ in Lyck, Danuta Kanclerz, Vorsitzende des Vereins in Bartenstein, und Sebastian Jabłoński, Vorsitzender des Vereins „Bärentatze“ in Sensburg.

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