Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wallfahrt

Kriegsopfer und Friedensstifter

Seit vielen Jahren organisieren die überwiegend in Deutschland lebenden ehemaligen Ermländer einmal im Jahr Anfang September eine Wallfahrt in ihre frühere Heimat. In diesem Jahr fand unter anderem eine deutsch-polnische Messe in der Sankt-Jakobs-Kathedrale in Allenstein (Olsztyn ) statt. Dabei überreichten die Pilger eine Kerze mit Symbolen der Versöhnung.

 

Der Termin war kein Zufall, ist doch der 8. September der Tag der Erscheinung der Muttergottes in Dietrichswalde (Gietrzwałd) und daher ein wichtiger Programmpunkt der Wallfahrt der Ermländer. Die Wallfahrt bot auch wie immer eine willkommene Gelegenheit zum Besuch der heimatlichen Dörfer und zu Kontakten mit den heutigen Bewohnern.

Genau diese Begegnungen standen am 6. September bei einer deutsch-polnischen Messe in der Sankt-Jakobs-Kathedrale in Allenstein, die gemeinsam von Domprobst Andrzej Lesiński und seinen deutschen Amtsbrüdern zelebriert wurde, im Mittelpunkt. Probst Lesiński erinnerte in seinem Grußwort zu Beginn der Messe an zwei runde Jahrestage: „Auch siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Wunden noch frisch, besonders im Bewusstsein der Opfer. Dankbar sind wir den polnischen Bischöfen, die bereits 1965 den ersten Schritt zur Versöhnung unserer Völker und Kirchen getan haben.“ Im Verlauf der fünfzig Jahre nach dem Briefwechsel der Bischöfe vom 18. November und 5. Dezember 1965 am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils seien viele Menschen beider Staaten diesem Impuls gefolgt, ergänzte der Domprobst.

Prälat Achim Brennecke griff diese Worte auf: „Gebt einander ein Zeichen des Friedens, heißt es in der Heiligen Messe. Wir dürfen hier und heute an die Ermländer erinnern, die schon sehr früh Kontakt zueinander hergestellt und sich die Hände zur Versöhnung gereicht haben.“ Als Zeichen der Verbundenheit aller Ermländer mit dem Erzbistum übergaben die Wallfahrer im Rahmen der Messe eine Kerze, die mit einem symbolträchtigen Bild verziert ist, das Prälat Brennecke wie folgt beschreibt: „Es zeigt eine Brücke mit dem Wappen des Ermlands und darüber die polnische und die deutsche Fahne, die einander zugewandt sind.“ In den Fürbitten wurde in Verbindung der beiden historischen Jubiläen sowohl der Toten beider Weltkriege als auch der Personen gedacht, die sich für die deutsch-polnische Versöhnung eingesetzt haben und einsetzen.

Über den Briefwechsel der Bischöfe wird aus Anlass des 50. Jahrestags in Kürze viel zu hören sein. Gutes zu verschweigen ist eben nicht möglich, wie im Markusevangelium steht, das am sechsten September gelesen wurde (Mk 7, 36): „Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Je mehr er es aber verbot, desto mehr machten sie es bekannt.“

Uwe Hahnkamp

Balsam für die Seele

Am 19. September ist es wieder so weit. In Zuckmantel wird deutsch, tschechisch und polnisch gebetet. Die Wallfahrt der Schlesier aus Deutschland, Tschechien und Polen ist für viele Pilger eine Herzensangelegenheit.

 

„Es ist Balsam für die Seele. Es tut gut einen Tag abzuschalten, den unguten Alltag zu vergessen. Es ist ein Ort, wo ich die Seele baumeln lassen kann“, freut sich Dora Gepart. Sie nahm eine lange Reise auf sich, um die Mutter Gottes um Hilfe und Beistand im Alltag zu bitten.

 

Diejenigen, die den Pilgerort noch aus ihrer Kindheit kennen, werden seltener. Doch sieht man die zahlreichen jungen Familien, die nach Zuckmantel (Cukmantl/Zlate Hory) kommen, lässt es hoffen, dass die Tradition zu Maria-Hilf (Panna Maria Pomocna) zu pilgern nicht ausstirbt. Dafür sorgt auch der Dachverband der Deutschen in Polen mit Sitz in Oppeln, der einen Bus nach Zuckmantel organisiert.

 

Aus Deutschlandreist Großdechant, Prälat Franz Jung an. Zusammen mit dem Bischof von Ostrau-Troppau František Václav Lobkowicz und dem Oppelner Bischof Rudolf Pierskała wird Prälat Jung das Pontifikalamt um 11:00 Uhr halten. In diesem Jahr will man sich in Zuckmantel Jugendlichen und jungen Familien widmen. Aus Anlas des 20. Jubiläums der Kirchweihe haben Pilger die Möglichkeit einen vollkommenen Ablass zu erhalten.

 

Im Kommunismus wurde das Gotteshaus abgerissen. Doch die Schlesier vergasen Maria-Hilf nicht. Nach der Wende wurde die Kirche wiederaufgebaut und am 23. September 1995 feierlich eingeweiht. An der Eröffnung nahmen damals neben hohen Geistlichen 12.000 Pilger aus Schlesien, Mähren, Böhmen und Deutschland teil.

 

 

Klaudia Kandzia

Wallfahrt der Deutschen nach Albendorf

Für die Eheleute Rosemarie und Richard Urban aus Nakel sind deutsche Wallfahrten ein Muss. Bild: Klaudia Kandzia
Für die Eheleute Rosemarie und Richard Urban aus Nakel sind deutsche Wallfahrten ein Muss. Bild: Klaudia Kandzia

Am 9. August ist es wieder so weit. Aus allen Teilen Schlesiens und der Bundesrepublik pilgern Katholiken zur Mutter Gottes in die Albendorfer (Wambierzyce) Basilika. Die Zahl der Pilger nimmt ab, doch die Bedeutung des Wallfahrtsortes bleibt für die Schlesier unverändert groß.Read More …

Marienwallfahrt nach Wartha im Jubiläumsjahr

Der Minderheitenseelsorger der Deutschen Minderheit in der Diözese Oppeln, Pfarrer Peter Tarlinski, im Gespräch mit Pater Marian Arndt (Breslau) (links).
Der Minderheitenseelsorger der Deutschen Minderheit in der Diözese Oppeln, Pfarrer Peter Tarlinski, im Gespräch mit Pater Marian Arndt (Breslau) (links). Bildquelle: Johannes Rasim

Vor 25 Jahren konnten in Polen die ersten Deutschen Freundschaftskreise entstehen. Die Deutschen konnten nun auch Pilgerfahrten zu den beliebten Wallfahrtsorten in Schlesien durchführen – ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit. Read More …