Im ersten Teil unseres Ausfluges besuchten wir eins der schönsten Schlösser in Schlesien und den höchsten Gipfel der Bergkette. Nun begeben wir uns in einen etwas vergessenen Teil der Region.
Schloss
Die Stadt Oberglogau wurde im 13. Jahrhundert auf der Grundlage des Magdeburger Rechts gegründet. Im Mittelalter war die Stadt in Oberschlesien sehr wichtig, zeitweise befand sich hier die zweite Residenz der Herzöge von Oppeln. Nach dem Aussterben der Oppelner Piasten im 16. Jahrhundert ging die Stadt an Oberlandeshauptmann von Schlesien, Hanns von Oppersdorff, Freiherr von Aich und Friedstein, über.
Die an der Grenze von Schlesien und Mähren liegende Gebirgskette wird oft zugunsten des imposanten Altvatergebirges vernachlässigt. Völlig zu Unrecht, denn wir haben es mit einer interessanten Region zu tun, wo Natur und historische Gedenkstätten nahe beieinander liegen.
Ab dem 17. August findet unter dem Motto „Fenstersommer“ auf Schloss Steinort die Festivalwoche des Vierten „Steinort-Schlossfestivals 2020“ statt.
Es lohnt sich, einmal das Schloss Hohlstein zu besuchen, um Tom und Mustang kennenzulernen. Dies sind beileibe nicht die Namen von Wildwest-Reitpferden, sondern von zweihundert Jahre alten amerikanischen Tulpenbäumen, die im Park des Schlosses im niederschlesischen Hohlstein, Kreis Löwenberg, wachsen. Leider ist das Schloss selbst eine Ruine, aber es lohnt sich immer noch, in der Nähe den Schattenstein (poln. Skała z Medalionem) zu sehen.
Park, Kornspeicher und Glockenturmkapelle mit einer Figur des heiligen Johannes von Nepomuk. Genau das ist es, was von der Schloss- und Parkanlage in Schlogwitz übrig geblieben ist. Das Schloss selbst ist heute nur noch auf alten Fotografien, Postkarten oder Abbildungen zu bewundern. Nach dem Krieg verwüstet, wurde das Gebäude Mitte der 1960er Jahre schließlich gesprengt. Zu diesem Zeitpunkt war es, so sei erwähnt, bereits in das Denkmalregister eingetragen. Das Bauwerk zu zerstören war regelrecht barbarisch.
Unter den Schlossruinen Ober- und Niederschlesiens sticht das Schloss Grunau auf den ersten Blick gar nicht hervor. Auch hier ist die Natur bereits längst in die Mauern des einst schönen Bauwerks eingedrungen. Dieses befindet sich im Niedergang und wird wahrscheinlich bald einstürzen. Und doch verbirgt das Innere des Grunauer Schlosses einen wahren Schatz: Fresken, die die Wappen fast aller bedeutenden Familien des schlesischen Adels darstellen.
Das mit üppigem Grün überwucherte Schloss Slawikau ähnelt im Sommer einer Märchenruine, bevölkert durch wilde Elfen und sonstige mythische Kreaturen. Über das Schloss sind unter der Bewohnerschaft verschiedene Legenden im Umlauf. So hat man dort angeblich bereits mehrmals einen Geist – die Weiße Dame – gesichtet und in den verfallenen Gemächern sollen Ungeheuer leben.
Nur wenige Spuren hat die Geschichte Ortelsburgs (Szczytno) hinterlassen. Die Stadt ist vor allem für ihr historisches Kreuzritterschloss bekannt. Das hochragende Bauwerk war einst Mittelpunkt der Stadt, heute erfüllt seine Ruine diese Rolle.
Bei Restaurierungsarbeiten des Schlosses der Familie Lehndorff in Sztynort wurden Gemälde aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Bei Restaurierungsarbeiten des Lehndorffschen Schlosses im Norden der Masurischen Seenplatten bei Steinort wurden Gemälde entdeckt, die laut Experten aus dem 17. Jahrhundert stammen und unter anderem das Lehndorff- und Dönhoff-Wappen zeigen.