Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kirche

Wymysoü – bis ans Lebensende!

Das Ethnographische Museum in Breslau zeigt eine Ausstellung über eine Volksgruppe, die sich nicht unterkriegen ließ. Sie heißt „Wymysoü“ – bis ans Lebensende! Vom 12. September bis 19. November werden wilmesaurische Trachten präsentiert, über Sitten und Bräuche und vor allem die wilmesaurische Sprache informiert.

 

Wahrscheinlich sind Wilmesauer Nachkommen flämischer, deutscher und schottischer Siedler, die im 13. Jahrhundert den Osten kolonisierten. Bis heute sprechen etwa 100 Einwohner von Wilmesau (Wymysoü, Wilamowice) noch ihre aus dem Niederdeutschen stammende Sprache. „1945 haben die Polen unsre Sprache, Tracht und Kultur verboten. 60 Männer und zwei Frauen wurden ins Lager nach Russland, ins Uralgebirge, geschickt. Viele Familien wurden aus ihren Häusern vertrieben, aber sie gingen nicht nach Deutschland. Sie wohnten bei den Nachbarn, arbeiteten bei Polen und warteten. Sie warteten bis sie 1956 ihre Häuser zurückbekamen. Jugendliche wurden in Lager nach Wadowice, Oświęcim und Jaworzno geschickt.

 

Dort sind sie gemeinsam mit Oberschlesiern zu schwerer Arbeit gezwungen worden“, so Tymoteusz Król, ein junger Wilmesauer, der die Sprache, Kultur und Geschichte seiner Vorfahren pflegt. Oft musste er von seinen Mitschülern hören, er – der „Schwab“ – spräche wieder in dieser komischen Mundart. „Man weiß nicht, was sich beleidigender anfühlt, dass wir beschimpft werden oder unsere Muttersprache als Mundart bezeichnet wird“, so Król, der als Wissenschaftler für Ethnographie an der Universität Posen arbeitet.

 

Die Wilmesauer wurden in ihrer Geschichte von Nazis, Kommunisten und ihren polnischen Nachbarn verfolgt. Und auch wenn heute die Sprache und Kultur der Wilmesauer nicht mehr verkannt wird, wirklich anerkannt ist die Volksgruppe nicht. Vielleicht trägt die Ausstellung im Breslauer Ethnographischen Museum zu Aufklärung bei.

Klaudia Kandzia

Kriegsopfer und Friedensstifter

Seit vielen Jahren organisieren die überwiegend in Deutschland lebenden ehemaligen Ermländer einmal im Jahr Anfang September eine Wallfahrt in ihre frühere Heimat. In diesem Jahr fand unter anderem eine deutsch-polnische Messe in der Sankt-Jakobs-Kathedrale in Allenstein (Olsztyn ) statt. Dabei überreichten die Pilger eine Kerze mit Symbolen der Versöhnung.

 

Der Termin war kein Zufall, ist doch der 8. September der Tag der Erscheinung der Muttergottes in Dietrichswalde (Gietrzwałd) und daher ein wichtiger Programmpunkt der Wallfahrt der Ermländer. Die Wallfahrt bot auch wie immer eine willkommene Gelegenheit zum Besuch der heimatlichen Dörfer und zu Kontakten mit den heutigen Bewohnern.

Genau diese Begegnungen standen am 6. September bei einer deutsch-polnischen Messe in der Sankt-Jakobs-Kathedrale in Allenstein, die gemeinsam von Domprobst Andrzej Lesiński und seinen deutschen Amtsbrüdern zelebriert wurde, im Mittelpunkt. Probst Lesiński erinnerte in seinem Grußwort zu Beginn der Messe an zwei runde Jahrestage: „Auch siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Wunden noch frisch, besonders im Bewusstsein der Opfer. Dankbar sind wir den polnischen Bischöfen, die bereits 1965 den ersten Schritt zur Versöhnung unserer Völker und Kirchen getan haben.“ Im Verlauf der fünfzig Jahre nach dem Briefwechsel der Bischöfe vom 18. November und 5. Dezember 1965 am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils seien viele Menschen beider Staaten diesem Impuls gefolgt, ergänzte der Domprobst.

Prälat Achim Brennecke griff diese Worte auf: „Gebt einander ein Zeichen des Friedens, heißt es in der Heiligen Messe. Wir dürfen hier und heute an die Ermländer erinnern, die schon sehr früh Kontakt zueinander hergestellt und sich die Hände zur Versöhnung gereicht haben.“ Als Zeichen der Verbundenheit aller Ermländer mit dem Erzbistum übergaben die Wallfahrer im Rahmen der Messe eine Kerze, die mit einem symbolträchtigen Bild verziert ist, das Prälat Brennecke wie folgt beschreibt: „Es zeigt eine Brücke mit dem Wappen des Ermlands und darüber die polnische und die deutsche Fahne, die einander zugewandt sind.“ In den Fürbitten wurde in Verbindung der beiden historischen Jubiläen sowohl der Toten beider Weltkriege als auch der Personen gedacht, die sich für die deutsch-polnische Versöhnung eingesetzt haben und einsetzen.

Über den Briefwechsel der Bischöfe wird aus Anlass des 50. Jahrestags in Kürze viel zu hören sein. Gutes zu verschweigen ist eben nicht möglich, wie im Markusevangelium steht, das am sechsten September gelesen wurde (Mk 7, 36): „Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Je mehr er es aber verbot, desto mehr machten sie es bekannt.“

Uwe Hahnkamp

Bruderklöster an der Goldenen Straße

900 Jahre alt wurden in diesem Jahr die früheren Benediktinerklöster in Zwiefalten und im tschechischen Kladrau (Kladruby). Dem Zwiefalter Geschichtsverein ist nun der Brückenschlag ins Nachbarland gelungen.

 

Der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, dessen familiäre Wurzeln in Kladrau liegen, ließ es sich nicht nehmen, dem Jubiläumskonzert im Mai beizuwohnen und danach einen Gang durch die Ausstellung „900 Jahre Benediktinerklöster Zwiefalten und Kladruby/Kladrau in Westböhmen 1115–2015“ in der ehemaligen Kladrauer Lateinschule zu unternehmen. Er erinnerte daran, dass die Gründungslegende von Kloster Kladrau auf den Heiligen Wolfgang zurückgeht, der wahrscheinlich aus Pfullingen stammte. Von dem Heiligen habe er zum ersten Mal von seiner Mutter gehört.

 

Wolfgang hatte auf seinem Weg nach Prag im Wald bei einer Gruppe von Waldarbeitern Rast gemacht. Er schnitzte aus einem gefällten Baum ein Kreuz, rammte es in die Erde und verhieß, an jener Stelle werde einmal der Hochaltar einer großen Kirche stehen. Die Kirche des 1115 gegründeten Klosters Kladrau sei als Erfüllung dieser Verheißung zu sehen. Auch habe seine Mutter ihm gesagt, dass ohne die Zwiefalter Mönche hätte das Kloster Kladrau nicht entstehen können.

 

Im September kommt die Ausstellung nach Zwiefalten und wird am 27. September nach dem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Gebhard Fürst zur 250-Jahr-Feier der Zwiefalter Münsterweihe eröffnet. Auch Schüler der beteiligten Schulen machten sich künstlerisch in einem Wettbewerb Gedanken über die Verbindung zwischen den Ländern und Kommunen.

 

Die Oberpfälzer sind in Kladrau zu „begeisterten Fans“ der Musik Ernest Weinrauchs geworden, dessen Werke sie im Jubiläumskonzert hörten. „Pater Ernest Weinrauch und die letzten Äbte von Kladrau und Zwiefalten, Amandus Streer und Gregor Weinemer, sehen heute von oben gewiss mit Wohlgefallen auf uns“, kommentierte Hubertus-Jörg Riedlinger, Vorsitzender des Geschichtsvereins Zweifalten.

 

Der Wunsch des vor Jahren verstorbenen Monsignore Jaroslav Kubovec, Pfarrer von Dürrenwaldstetten, Upflamör und Mörsingen, an den früheren Zwiefalter Bürgermeister wurde damit erfüllt. Von tiefer Sehnsucht nach seiner Heimat geprägt, bat er „die historische Verbindung der Klosterorte Kladrau und Zwiefalten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder aufleben zu lassen“.

 

 

KK/kan

Lapidarium źródłem cennych informacji

1222-lapidarium 2Pięknie odnowiona brama zaprasza na teren zabytkowego cmentarza ewangelickiego z 1798 roku.

 

Z opisu historycznego dowiadujemy się, że rozwój protestantyzmu w tym mieście nastąpił po wymarciu rodu Prószkowskich, gdy miasto przeszło pod zarząd króla Prus Fryderyka II. Cmentarz powstał w lutym 1798 roku dzięki staraniom ówczesnego pastora Fryderyka Fromholda. Przy ulicy Daszyńskiego w Prószkowie (Proskau) można jeszcze dziś zobaczyć kościół i plebanię ewangelicką.

 

Ostatni pochówek zanotowano 10 maja 1989 roku, kiedy to w pożegnaniu Pawła Kiszy uczestniczyli zarówno ewangelicy, jak i katolicy. Współcześnie miejsce to nie pełni już roli cmentarza. To lapidarium, które jest źródłem wielu cennych informacji o osobach, które kochały ziemię prószkowską, a ich dzieła zapisane są na kartach historii tego regionu. Na ufundowanych dwujęzycznych tablicach zamieszczono tłumaczenia inskrypcji nagrobków.

 

Wśród wielu tu upamiętnionych jest Johann Gottlieb Leopold (1738–1816), radca królewski, któremu w 1778 roku król Prus Fryderyk II powierzył kierowanie majątkiem i fabryką fajansu. Człowiek wielkiego serca, założyciel szkoły, który wspierał finansowo swoje dzieło, a w testamencie zapisał pieniądze nie tylko dla mieszkańców swojej ewangelickiej gminy, ale też 100 talarów dla szkoły katolickiej w Opolu-Półwsi (Halbendorf) i 200 talarów przeznaczył na tamtejszy szpital.

 

Doktor Ernest Heinrich (1792–1862) był twórcą i pierwszym dyrektorem słynnej Królewskiej Akademii Rolniczej w Prószkowie, która funkcjonowała jako dwuletnia szkoła wyższa.

 

Pastor Eduard Hirsch w 1855 roku powołał do życia Wspólnotę Ubogich, której zadaniem było wspieranie biednych, zapewnienie im darmowej opieki medycznej i codziennego wyżywienia.

 

Wikary Konrad Plaskuda (1848–1883) był założycielem bogatej biblioteki szkolnej i publicznej, wspierał działalność najstarszego niemieckiego ewangelickiego stowarzyszenia dobroczynnego Gustav-Adolf-Werk.

Teren cmentarza jest zadbany, budzi refleksje typowe dla takich miejsc, ale też zachęca do działania. Może skłoni włodarzy innych miast naszego województwa do realizacji projektu, którego celem będzie ratowanie dziedzictwa kulturowego.

Henryka Młynarska/Kan

Balsam für die Seele

Am 19. September ist es wieder so weit. In Zuckmantel wird deutsch, tschechisch und polnisch gebetet. Die Wallfahrt der Schlesier aus Deutschland, Tschechien und Polen ist für viele Pilger eine Herzensangelegenheit.

 

„Es ist Balsam für die Seele. Es tut gut einen Tag abzuschalten, den unguten Alltag zu vergessen. Es ist ein Ort, wo ich die Seele baumeln lassen kann“, freut sich Dora Gepart. Sie nahm eine lange Reise auf sich, um die Mutter Gottes um Hilfe und Beistand im Alltag zu bitten.

 

Diejenigen, die den Pilgerort noch aus ihrer Kindheit kennen, werden seltener. Doch sieht man die zahlreichen jungen Familien, die nach Zuckmantel (Cukmantl/Zlate Hory) kommen, lässt es hoffen, dass die Tradition zu Maria-Hilf (Panna Maria Pomocna) zu pilgern nicht ausstirbt. Dafür sorgt auch der Dachverband der Deutschen in Polen mit Sitz in Oppeln, der einen Bus nach Zuckmantel organisiert.

 

Aus Deutschlandreist Großdechant, Prälat Franz Jung an. Zusammen mit dem Bischof von Ostrau-Troppau František Václav Lobkowicz und dem Oppelner Bischof Rudolf Pierskała wird Prälat Jung das Pontifikalamt um 11:00 Uhr halten. In diesem Jahr will man sich in Zuckmantel Jugendlichen und jungen Familien widmen. Aus Anlas des 20. Jubiläums der Kirchweihe haben Pilger die Möglichkeit einen vollkommenen Ablass zu erhalten.

 

Im Kommunismus wurde das Gotteshaus abgerissen. Doch die Schlesier vergasen Maria-Hilf nicht. Nach der Wende wurde die Kirche wiederaufgebaut und am 23. September 1995 feierlich eingeweiht. An der Eröffnung nahmen damals neben hohen Geistlichen 12.000 Pilger aus Schlesien, Mähren, Böhmen und Deutschland teil.

 

 

Klaudia Kandzia

Wo Kardinal Bertram zu Hause war

Der Hildesheimer Dom St.-Mariä-Himmelfahrt feiert 1.200. Gründungsjubiläum und gehört damit zu den ältesten Bischofskirchen Deutschlands. Ein heiliges Experiment – so lautet das Motto des Bistumsjubiläums, das am. 15 August mit dem Fest Mariä Himmelfahrt offiziell endet. Doch das Experiment geht weiter.

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Wallfahrt der Deutschen nach Albendorf

Für die Eheleute Rosemarie und Richard Urban aus Nakel sind deutsche Wallfahrten ein Muss. Bild: Klaudia Kandzia
Für die Eheleute Rosemarie und Richard Urban aus Nakel sind deutsche Wallfahrten ein Muss. Bild: Klaudia Kandzia

Am 9. August ist es wieder so weit. Aus allen Teilen Schlesiens und der Bundesrepublik pilgern Katholiken zur Mutter Gottes in die Albendorfer (Wambierzyce) Basilika. Die Zahl der Pilger nimmt ab, doch die Bedeutung des Wallfahrtsortes bleibt für die Schlesier unverändert groß.Read More …

Marienwallfahrt nach Wartha im Jubiläumsjahr

Der Minderheitenseelsorger der Deutschen Minderheit in der Diözese Oppeln, Pfarrer Peter Tarlinski, im Gespräch mit Pater Marian Arndt (Breslau) (links).
Der Minderheitenseelsorger der Deutschen Minderheit in der Diözese Oppeln, Pfarrer Peter Tarlinski, im Gespräch mit Pater Marian Arndt (Breslau) (links). Bildquelle: Johannes Rasim

Vor 25 Jahren konnten in Polen die ersten Deutschen Freundschaftskreise entstehen. Die Deutschen konnten nun auch Pilgerfahrten zu den beliebten Wallfahrtsorten in Schlesien durchführen – ein Grund zur Freude und zur Dankbarkeit. Read More …