Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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(Selbst)darstellung und (Selbst)reflexion

Vom 19. bis zum 21. Oktober findet im Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln die internationale Tagung „(Selbst)darstellungen – Kultur und Gedächtnis von Minderheiten in Ausstellungsprojekten“ statt. Wissenschaftler und Museumsexperten werden in diesem Rahmen darüber diskutieren, wie Minderheiten – zum Beispiel Lemken, Sorben, Friesen oder Karpatendeutsche – ihre Geschichte sowie ihr kulturelles und sprachliches Erbe in Museumsausstellungen präsentieren können.

Organisiert wird die Konferenz vom Forschungszentrum der Deutschen Minderheit, dem Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen (DAZ), der Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln, dem Kulturinstitut des Marschallamtes der Woiwodschaft Oppeln sowie dem Sorbischen Institut und dem Sorbischen Museum in Bautzen.

Erdacht und angeschoben wurde das Ganze von der ehemaligen Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) beim DAZ, Dr. Maria Stolarzewicz. Sie freut sich, dass das von ihr konzipierte und über viele Monate betreute Projekt nun bald realisiert wird: „Für das vor einem Jahr eröffnete DAZ bildet diese Tagung die Möglichkeit, mit ähnlichen Institutionen aus ganz Europa ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus werden die Fragen, die die Minderheitsmuseen beziehungsweise Ausstellungsprojekte mit Minderheitsbezug betreffen, selten wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Aus museologischer Sicht gibt es zu diesem Themenspektrum kaum Forschungsliteratur. Also wird diese Tagung zur wissenschaftlichen Diskussion über museale Darstellungen von Minderheiten einen wichtigen Beitrag leisten“, erklärt die Musik- und Literaturhistorikerin.

Die Tagung wird simultan ins Polnische beziehungsweise Deutsche übersetzt. Bei Interesse melden Sie sich bitte vorab per E-Mail (cdwbp@cdwbp.opole.pl) oder per Telefon (+48 77 407 50 12) an. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen und das vollständige Programm finden Sie unter „www.fzentrum.pl“.
Foto: DAZ

Die dreitägige Konferenz beschäftigt sich dabei mit den drei Themenschwerpunkten „(Selbst)darstellung und (Selbst)reflexion“, „Identität und ihr Schutz“ sowie „Geschichte, Gegenwart und Zukunft“. In den mit ausgewiesenen Experten besetzten Panels werden zum Beispiel das Sorbische Museum in Bautzen, das Museum der Karpatendeutschen in Bratislava, das Deutsche Museum in Nordschleswig, das Wendische Museum in Cottbus sowie das Museum Lemkischer Kultur in Tylawa (Woiwodschaft Karpatenvorland) näher beleuchtet. Auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Rolle der Archive und Museen in der Sicherung des kulturellen Erbes von Minderheiten“ wird es geben.

Dr. Maria Stolarzewicz erwartet einen fruchtbaren Austausch: „Ich wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz spannende und inhaltsreiche Diskussionen und hoffe, dass sich während dieses Treffens weitere gemeinsame Projekte entwickeln und eine systematische Zusammenarbeit unter diversen Minderheitsinstitutionen entsteht.“

Lucas Netter

Die Tagung wird simultan ins Polnische beziehungsweise Deutsche übersetzt. Bei Interesse melden Sie sich bitte vorab per E-Mail (cdwbp@cdwbp.opole.pl) oder per Telefon (+48 77 407 50 12) an. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen und das vollständige Programm finden Sie unter „www.fzentrum.pl“.

Das Projekt wird aus Mitteln der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung gefördert und vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) aus dem Haushalt des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland über den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) mitfinanziert. Schirmherren der Tagung sind die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, der Marschall der Woiwodschaft Oppeln, Andrzej Buła, die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) sowie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der FUEN.

Titelfoto: Blick auf Oppeln (Foto: SuperGlob/wikimedia.org)

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