Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei

Konstatierung

Wir haben von Mitgliedern der Partei selbst gehört, dass diskriminierende Maßnahmen gegen die deutsche Minderheit von der Führung der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) im letzten Jahr wegen des bevorstehenden Wahlkampfs für die Parlamentswahlen als wichtig erachtet wurden. „Inoffiziell“, versteht sich. Die Rede von Jarosław Kaczyński in Kandrzin-Cosel bestätigt diese Richtung deutlich.

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Das Kreuz in Münster

Der Volkstrauertag ist ein Tag, den wohl jeder mit dem Kreuz verbindet. Auf Soldatenfriedhöfen fallen uns vor allem die Reihen identischer Kreuze ins Auge. In Masuren bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich auf den Friedhöfen des Krieges 1914-1918 zwischen den orthodoxen Kreuzen der russischen Gräber und den „normalen“ Kreuzen der Gräber der deutschen Gefallenen stehe. Dazwischen auf dem zentralen Kreuz die Inschrift: „Freund und Feind im Tode vereint“. Es ist schwer vorstellbar, dass es diese Kreuze dort nicht gäbe.

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Allerheiligen und Liedermacher

Allerheiligen und der Volkstrauertag lassen mich erkennen, was ich vor Jahren gehört habe: „Die Kirche ist eine Handvoll Lebender und eine riesige Menge Toter.“ Diese Worte passen zu jeder Gemeinschaft: Familie, Nation, Gemeinde, Heimatstadt … Stammbaum. Unabhängig davon, ob wir an das ewige Leben glauben oder nicht, fühlen wir uns mit denen, die vor uns kamen, verbunden. Wir betrachten ihr Vermächtnis als unser Erbe und unsere Verpflichtung. So entsteht eine Gemeinschaft aus Geschichte, Kultur, Erinnerungen, Orten und lebendigen Gefühlen.

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Reflexionen aus Salzbrunn

Am Samstag wurde mir bewusst, wie sehr sich die Geschichte der Organisation der Deutschen in Waldenburg nicht nur von der Geschichte anderer Organisationen in Polen, sondern in fast ganz Mittel- und Osteuropa unterscheidet. Außer in Rumänien und teilweise in Ungarn konnten sich alle Deutschen von der Oder bis Kamtschatka erst nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ organisieren. Dabei feierten wir im charmanten, deutschgeprägten Kurtheater in Bad Salzbrunn das 65-jährige Bestehen der örtlichen Organisation. Hier ist nicht der Platz, um die Geschichte dieses Vereins zu beschreiben, aber es muss daran erinnert werden, dass während dort der Verein, deutsche Schulen und Zeitungen entstanden sind, andernorts es verboten war, Deutsch zu sprechen und zu unterrichten – und für Versuche, sich als Deutsche zu organisieren, Haft drohte.

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Diplomatie oder …?

Vor langer Zeit habe ich im Artikel „Savoir vivre und die Moral der Diplomatie“ von Paweł A. Makowski gelesen, dass „Diplomatie sowohl Inhalt als auch Form ist. Der Inhalt bestimmt die Kunst der Diplomatie, die Form das diplomatische Handwerk. (…) Die großen, erhabenen, geistigen und moralischen Inhalte unseres Lebens machen sie zu einer großen Kunst. Wenn jedoch die Form fehlt, die von der höheren Kultur geschaffen wurde und die ihr dauerhaft und eng verwandt ist, verkümmert, verschwimmt und verschwindet der Inhalt unseres Lebens.“

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Absurd

Mit Entsetzen und Erstaunen las ich die Worte von Jarosław Kaczyński darüber, dass angeblich Polen in den Zügen in Deutschland aus den Abteilen der ersten Klasse verwiesen würden. Die Informationsquelle sind, wie er behauptet, Europaabgeordnete. Zuerst dachte ich, es sei eine Fake-News. Und doch erreicht der Grad der Absurdität, der die polnische Politik seit einigen Jahren beherrscht, unvorstellbare Höhen. Bis zu den Wahlen bleibt noch ein Jahr. Wohin fahren wir denn?

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Autoritäten gehen

Montag war der Tag der Beerdigung von Königin Elisabeth II., die das Interesse der Welt beherrschte. Die Anwesenheit von Staatsoberhäuptern war offensichtlich, die Massen von Briten, die ihr Staatsoberhaupt auf dem letzten Weg begleiten, im Prinzip auch verständlich, aber die Millionen von Menschen, die die Sendung in Ländern verfolgten, die weder mit England noch mit dem Commonwealth etwas zu tun haben, sind nicht so leicht zu erklären.

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Die Erfindung der Natur

In der Überschrift habe ich den Titel der deutschen Übersetzung von Andrea Wulffs Buch „The Invention of Nature. The Adventures of Alexander von Humboldt, the Lost Hero of Science” verwendet. Dieses vor langer Zeit gelesene Buch liegt vor mir auf meinem Schreibtisch, und daneben das Buch von Oliver Lubrich „Humboldt oder wie das Reisen das Denken verändert“, das mir kürzlich Hartmut Koschyk, ein Verbreiter des Wissens um A. von Humboldt, geschenkt hat. Außerdem liegt da auch eine Einladung zur wissenschaftlichen Tagung „Alexander von Humboldt in Franken, Schlesien und Polen“. Die Bedeutung dieser Konferenz, die vom Verein Malapane-Tal und der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen organisiert wird, kann nicht hoch genug geschätzt werden, besonders wenn wir auf den englischen Titel von A. Wulffs Buch mit dem Wort „lost“, also „verloren“ achten.

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