Wie kam es zur Unterzeichnung der deutsch-polnischen Verträge und welche Rolle spielte anfangs auch der Ort Lubowitz? Darüber sprachen am vergangenen Samstag Teilnehmer einer Konferenz, die im Eichendorffzentrum in Lubowitz stattgefunden hat.
Bernard Gaida
Bei der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag triumphiert die SPD, die Union aus CDU und CSU fährt hingegen ein historisch schlechtes Ergebnis ein. Aus ihrem Sieg leiten die Sozialdemokraten einen klaren Regierungsauftrag ab, doch auch Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat die Hoffnungen auf das Kanzleramt noch nicht aufgegeben. Und was meint die deutsche Minderheit zu den Ergebnissen?
Die Oberste Kontrollkammer Polens untersuchte, wie staatliche und Selbstverwaltungsorgane die nationalen und ethnischen Minderheiten fördern. Ihren Bericht legte sie im Juli vor und nun debattierten Mitte vergangener Woche auch die Abgeordneten im Minderheitenausschuss des Sejms über die Ergebnisse der Kontrolle.
Am vergangenen Wochenende hielten die Delegierten der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten ihre jährlichen Kongress ab. Neben einer Resolution zu Minderheitenrechten in Europa sprachen die Vertreter der Volksgruppen u. a. auch über das Bildungswesen.
Am Freitag tagten die Delegierten des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen bei ihrer jährlichen Verbandsratssitzung. Während der Versammlung stimmten die Teilnehmer u.a. über eine Resolution zum 30jährigen Jubiläum des Verbandes ab, sowie über einen neuen Preis, der jedes Jahr an herausragende Persönlichkeiten vergeben werden soll.
In der vergangenen Woche äußerte sich Bildungsminister Przemyslaw Czarnek in den Medien zum geplanten Gesetz über die pädagogische Aufsicht. Es soll den Schulaufsichtsbehörden mehr Kompetenzen geben, um die Schüler vor „Demoralisierung“ zu schützen. Die Gefahr, so der Minister, gehe auch von der deutschen Minderheit aus.
Gestern lud der Verband deutscher Gesellschaften (VdG) auf den St. Annaberg zu einer Heiligen Messe für alle Opfer der Kämpfe in Oberschlesien im Jahre 1921 ein. Das Datum ist nicht zufällig, denn genau am 5. Juli vor hundert Jahren endeten die Kämpfe um diese Region.
Im Stadtkulturzentrum in Ruda organisierten der DFK Kreis Kattowitz, die Autonomiebewegung Schlesiens und die Schlesische Regionale Partei eine Debatte mit dem Titel „Zgoda-jaka pamięć?” (dt. „Zgoda – Wie gedenken?“). Zu den eingeladenen Experten gehörten der ehemalige Direktor des Schlesischen Museums in Kattowitz und des Oberschlesischen Museums in Beuthen, Leszek Jodliński, die Autorin des Buches „Komendant“, das von Samuel Morel handelt, Anna Malinowska und Prof. Ewa Michna von der Jagiellonen-Universität. Auf der Seite der Organisationen nahmen Platz der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften, Bernard Gaida, der Vorsitzende der Autonomiebewegung Oberschlesiens, Jerzy Gorzelik und als Vertreter der Regionalen Schlesischen Partei Henryk Mercik.
Zur Jahresversammlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien kamen 95 der insgesamt 150 Delegierten. Sie berieten nicht nur über das vergangene Jahr, sondern diskutierten auch über unterschiedliche Herausforderungen.
Mit Bernard Gaida, dem Vorsitzenden des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, sprach Rudolf Urban über die Bedeutung des deutsch-polnischen Vertrages über gute Nachbarschaft für die deutsche Minderheit und die Zukunft dieser Gemeinschaft.











