Der Versuch, die Zuschüsse für den Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache an polnischen Schulen im Jahr 2022 um rund 40 Millionen Złoty zu kürzen, sei ein Angriff auf die Bürgerrechte, sagte Bernard Gaida, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), auf einer Pressekonferenz in Allenstein (Olsztyn).
Allenstein
Der Abend des 3. Dezember 2021 wird Henryk Hoch, dem Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), wohl unvergessen bleiben. Im Rahmen der diesjährigen Adventsfeier des Verbandes erhielt er aus den Händen der deutschen Generalkonsulin in Danzig (Gdańsk), Cornelia Pieper, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Kommunalpolitiker aus Deutschland und Polen sowie Vertreter von Vertriebenenorganisationen kamen zusammen, um über die deutsch-polnischen Beziehungen zu diskutieren. Beim diesjährigen Kommunalpolitischen Kongress stand die deutsche Minderheit in Polen im Mittelpunkt.
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verlieh in Berlin wieder den alle zwei Jahre ausgelobten Georg Dehio-Kulturpreis.Der Hauptpreis ging dabei an die Stiftung und Kulturgemeinschaft „Borussia“ Allenstein (Fundacja Borussia Olsztyn), die „für ihr über drei Jahrzehnte währendes Engagement der Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes in der Woiwodschaft Ermland und Masuren“ ausgezeichnet wurde, wie es in der Begründung der Jury heißt.
Vor dreißig Jahren, in dem Jahr, in dem der Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet wurde, nahm die Allensteiner Gesellschaft der deutschen Minderheit (AGDM) ihre Tätigkeit auf. Damals bestand eines der Hauptprobleme für die Gründer darin, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Zehn Jahre später übernahm die Minderheit das sogenannte Haus Kopernikus.
Die Spuren der einstigen deutschen Besiedelung in der Region Ermland und Masuren sind zahlreich und bis heute sichtbar. Eine kürzlich in Allenstein herausgegebene Broschüre widmet sich diesen Spuren und veranschaulicht ihre Bedeutung für die deutsche Minderheit. Entstanden ist die Broschüre im Rahmen eines Jugendprojekts, das die Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) Julia Herzog initiiert und koordiniert hat. Das Besondere dabei: Die Inhalte der Publikation wurden von den Jugendlichen selbst zusammengestellt – und zeigen so den Blick der jungen Generation auf Ermland und Masuren.
Zur Fotowerkstatt „Spaß mit Fotografie“ hatte der Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM) Jugendliche aus seinen Mitgliedsorganisationen eingeladen. Dem Ruf waren 21 junge Menschen gefolgt, die mehr über das Fotografieren erfahren wollten.
In der Nähe von Allenstein im Ermland gibt es ein Dorf, in dem die Geschichte lebendig wird und die Kontakte und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den heutigen und ehemaligen Bewohnern von Nattern (poln. Naterki) und der Umgebung gepflegt werden.
In diesem Jahr war der Himmel dem 11. Festival europäischer Nationen „Unter einem gemeinsamen Himmel“ sehr wohlgesonnen, daher war das Allensteiner Amphitheater im Zentrum der Altstadt während der gesamten Dauer der Auftritte nahezu voll besetzt. Ganz und gar nach dem Wunsch der Veranstalter.
Bereits das dritte Mal trafen sich in Allenstein Familien aus Nordostpolen, die ihre Kinder zweisprachig deutsch-polnisch erziehen. In einem Konferenzsaal des Hotels Omega ging es an einem sonnigem Nachmittag neben der Vorstellung der Projekte der deutschen Minderheit in Polen im Bereich Sprache und Erziehung vor allem um konkrete Ideen für Eltern und Lehrer für den Alltag.