Am 6. April beging Domherr André Schmeier, der katholische Seelsorger der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren, sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Aus diesem Anlass unternimmt er eine Wallfahrt auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Vor seinem Aufbruch am 1. Mai haben wir mit ihm gesprochen.
Allenstein
An Weihnachten werden sie noch geschrieben und verschickt, zu Geburts- und Namenstagen oder aus dem Urlaub. Aber im Grunde sind Post- und Ansichtskarten nach einer zeitweise glorreichen Existenz von etwas mehr als 150 Jahren im Begriff auszusterben. Sie waren ein Kind der wirtschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts – und sind Dokumente der Geschichte. Im November hat Rafał Bętkowski vom Museum der Moderne in Allenstein sie in einem Vortrag genauer vorgestellt.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bringt täglich Tod und Leid mit sich und beschäftigt auch die internationale Gemeinschaft. Auch in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, die als einzige in Polen direkt an Russland, nämlich an das Kaliningrader Gebiet, grenzt, herrscht große Sorge – aber auch Entschlossenheit und Hilfsbereitschaft.
Mit ihrem im vergangenen Jahr herausgegebenen Album „Wanderungen durch Ermland” bietet Melania Olędzka, eine bekannte regionale Malerin, begeisternde Einblicke in die Schönheit des südlichen Ostpreußen.
Am 26. Januar hat der Stadtrat von Allenstein der Anbringung von Gedenktafeln zugestimmt, die an den früheren evangelischen Friedhof zwischen den Eisenbahngleisen und der heutigen Partisanenstraße (ulica Partyzantów) und die dort bestatteten ehemaligen Einwohner erinnern sollen. Eingebettet werden sie in einen Park, der an diesem Platz im Rahmen des Umsteigepunkts Allenstein-Stadtmitte (Olsztyn-Śródmieście) entstehen soll.
Wir erleben heute, wie ein Sorbischer Brauch in Oberschlesien Fuß fasste, erinnern an Karl Valentin und besuchen Allenstein und die dortige deutsche Minderheit.
Seit zweieinhalbJahren arbeitet Julia Herzog als entsandte Kulturmanagerin des in Stuttgart angesiedelten Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) beim Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM) sowie der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM). Nach einem erfolgreichen letzten Jahr hat sie auch für 2022 wieder spannende Ideen für Projekte, die sie für und mit der deutschen Minderheit im Norden Polens umsetzen möchte.
Von den kürzlich vom Sejm beschlossenen Subventionskürzungen für den Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache bleiben natürlich auch die Schulen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren nicht verschont. Doch wie viele Schülerinnen und Schüler nehmen dieses Angebot in der Region eigentlich wahr?
Allenstein ist vor allem ein wichtiges Wirtschafts-, Bildungs- und Kulturzentrum sowie Sitz regionaler Behörden und Institutionen. Die Stadt ist auch voll von Denkmälern, in denen sich Akzente verschiedener nationaler Einflüsse verbergen. Die Stadt an der Alle selbst ist in ein grünes Meer aus 16 Seen und drei Flüssen eingebettet, die durch eine Landschaft mit vielen Nadelwäldern fließen. Nur wenige wissen jedoch, dass gerade wegen des charakteristischen Mikroklimas an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mehrere hochmoderne medizinische Heilstätten in der Stadt und ihren Vororten entstanden, darunter eine einzigartige Einrichtung zur Behandlung von Lungenkrankheiten, die ausschließlich für Frauen bestimmt war.