Die einen schießen Feuerwerk in die Luft,andere zählen die letzten Sekunden des Jahres laut herunter, wieder andere essen zwölf Trauben während des Glockenläutens zu Mitternacht an Silvester. Mit den traditionellen Bräuchen der Masuren zu Silvester und Neujahr hingegen beschäftigt sich Magdalena Szumska vom Historischen Museum in Lyck, die bei Radio Olsztyn davon berichtete.
Masuren
Anfang Dezember kommen die Mitglieder des Vereins „Freunde Masurens“ jedes Jahr mit ihrem Weihnachtstransport in die Region, feiern Advent mit den Freunden vor Ort, organisieren einen Vortrag der Sorquitter Gespräche und ein Adventskonzert in der evangelischen Kirche in Warpuhnen. Am 4. Dezember war der Gottesdienst besonders feierlich, denn Pastor Fryderyk Tegler, der Vizevorsitzende der „Freunde Masurens“, beging das 50-jährige Jubiläum seiner Ordination.
Noch bis zum 9. Dezember kann man in der Bibliothek der Universität Ermland-Masuren (UWM) in Allenstein (Olsztyn) die Ausstellung „Verlorene Dörfer in Masuren“ besichtigen. Sie dokumentiert ein mehrjähriges deutsch-polnisches Projekt von Studierenden aus Allenstein und Düsseldorf, die die Geschichte vergessener masurischer Dörfer in der Johannisburger Heide (Puszcza Piska) dokumentiert haben.
Enttäuschung, Empörung, Ungewissheit über die Zukunft, Komplikationen und höhere Pendlerkosten für Lehrer –dies sind die Folgen der Reduzierung des schulischen Unterrichts von Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine Stunde in der Woche.
Seit etwa zwei Monaten hat die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) einen neuen Vorstand. Zum neuen Vorsitzenden der im örtlichen Haus Kopernikus beheimateten Gesellschaft wurde Piotr Dukat gewählt. Er löste damit die bisherige Vorsitzende Krystyna Płocharska ab – und wird gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern ab jetzt die Geschicke der Organisation der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren leiten.
Die Grundschulen in Deutschendorf und Schlobitten im Kreis Braunsberg sind einzigartige Schulen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Unter einem Dach lernen die Kinder zwei Minderheitensprachen: Deutsch und Ukrainisch. Wird das so weitergehen?
„Das Zusammenbringen der Generationen ist mir ein sehr wichtiges Anliegen“, sagt Julia Herzog – und organisierte deshalb einen Kennenlern- und Bastelnachmittag mit den Handarbeitsfrauen der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) und den Jugendlichen des dortigen Deutschklubs. Während der gemeinsam verbrachten Zeit wurde deutlich, wie viel Jung und Alt voneinander lernen können.
Über das Projekt „Archiv der erzählten Geschichte“ und was für dieses Jahr alles geplant ist sprach Andrea Polański mit der Koordinatorin Martyna Halek.
Uwe Hahnkamp, unser wichtigster Redakteur in Allenstein, feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Seit 20 Jahren lebt er – er selbst ist gebürtiger Nürnberger – in Ermland-Masuren. In seinen letzten beiden Artikeln hat er bereits einen Blick zurück geworfen und uns von seinen größten Abenteuern der vergangenen 20 Jahre erzählt. Mit diesem dritten Teil schließt er seine Reihe „20 Jahre in Ermland-Masuren“ ab.
Das alte masurische Osterfest (Zielgónocÿ) verband religiöse, ethnische, deutsche, polnische und altslawische Elemente. Allein schon der Name dieses Festes fällt mit der Zeit des heidnischen Frühlingsgrußes Ostara zusammen. Sein heiliges Tier war der Hase und die Opfergabe war ein verziertes Ei. Dieses Fest zeigt wie wenige andere den multikulturellen Charakter Masurens. Bis heute ist es für die Evangelischen in Masuren das wichtigste und freudigste Fest des Jahres.