Am Donnerstag trafen sich im Bundestag die Mitglieder der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe. Hauptthema war der Sprachunterricht in Deutschland und Polen.
dyskryminacja
Der Sejmausschuss für nationale und ethnische Minderheiten hat in seiner letzten Sitzung ein Desiderat zur Diskriminierung von Kindern der deutschen Minderheit verabschiedet. Das Desiderat soll Ministerpräsident Mateusz Morawiecki deutlich machen, dass die polnische Regierung zur Verabschiedung der Verordnung vom 4. Februar geführt hat, die darauf abzielt, das Erlernen von Deutsch als Minderheitensprache von 3 auf 1 Stunde pro Woche zu reduzieren. Das sei eine offene Diskriminierung.
Die Arbeit des Gemeinsamen Ausschusses der Regierung und der nationalen und ethnischen Minderheiten wurde praktisch blockiert. Die Mehrheit der Mitglieder vonseiten der Minderheiten hat ihre die Arbeit in diesem Gremium als Zeichen der Verbundenheit mit der deutschen Minderheit ausgesetzt.
Vertreter der deutschen Minderheit kamen heute im Bildungsministerium mit Staatssekretären mehrerer Ressorts zusammen, um über das Problem der Kürzung des Deutschunterrichts als Minderheitensprache zu diskutieren. Ein klares Signal zum Richtungswechsel gab es allerdings nicht.
Heute am Nachmittag (07.04.) informierte Prof. Bernd Fabritius, dass er in Kürze aus seinem Amt als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten entlassen werde. Seine Nachfolgerin soll „eine junge Kollegin“ aus der SPD werden.
Nachdem die Jugend der deutschen Minderheit zunächst mit der Aktion #Sprachlos ihren Protest gegen die Kürzung des Deutschunterrichts öffentlich zum Ausdruck brachte, zeigt sie nun mit einer Postkartenaktion weiter ihren Unmut über diese ministeriale Entscheidung.
Aus Protest gegen die Kürzung des Stundenumfangs des Deutschunterrichts als Minderheitensprache haben Vertreter dieser Gemeinschaft ihre Mitgliedschaft in der Gemeinsamen Kommission der Regierung und der nationalen und ethnischen Minderheiten ausgesetzt. Die Europäische Kommission wiederum erhielt eine offizielle Klage des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen, die auf eine Reihe von Bestimmungen hinweist, gegen die die im Februar eingeführte Verordnung des Bildungsministeriums grob verstößt.
Der Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache in den Schulen, der ab September von drei auf eine Stunde wöchentlich verringert werden soll, war das Hauptthema der heutigen (18.03.) Gespräche von Vertretern der deutschen Minderheit mit Staatssekretärin Juliane Seifert im Bundesinnenministerium.