Die Grenze zwischen Schlesien und Mähren war nicht genau festgelegt. 1255 schickt der König von Böhmen seinen obersten Marschall Wok von Rosenberg in diese Region. Er gründet einige Dörfer und an dem Fluss Prudnik baut Wok die Burg Wogendrossel. So wurde die Grenze festgelegt: südlich des Flusses lag Mähren und nördlich Schlesien.
Schlesien
Mit Rolf Nikel, dem scheidenden Deutschen Botschafter in Polen sprach Rudolf Urban über die letzten Jahre in den deutsch-polnischen Beziehungen und die Lage der deutschen Minderheit.
Unter den Schlossruinen Ober- und Niederschlesiens sticht das Schloss Grunau auf den ersten Blick gar nicht hervor. Auch hier ist die Natur bereits längst in die Mauern des einst schönen Bauwerks eingedrungen. Dieses befindet sich im Niedergang und wird wahrscheinlich bald einstürzen. Und doch verbirgt das Innere des Grunauer Schlosses einen wahren Schatz: Fresken, die die Wappen fast aller bedeutenden Familien des schlesischen Adels darstellen.
Um eine der wichtigsten europäischen Kulturregionen dreht sich der neue Text-Bild-Band von Roswitha Schieb. Mit der Autorin sprach Marie Baumgarten.
Der durch Nazi-Deutschland ausgelöste Zweite Weltkrieg brachte nahezu in der gesamten Welt furchtbares Leiden und den Tod von Millionen Menschen mit sich. Als er vorüber war, atmete die Menschheit erleichtert und freudig auf. Doch während die Hölle für die einen nun zu Ende war, hatte sie für andere leider erst begonnen. In Oberschlesien, wohin kurz vor dem Kriegsende die Rote Armee gelangt war, hatten die neuen Machthaber gegenüber Deutschen bzw. denjenigen, die zu Deutschen erklärt wurden, Maßnahmen getroffen, die in den Jahren 1945 und 1946 als „Entdeutschung” bezeichnet wurden. Ziel war es, die Deutschen aus diesem Landstrich zu entfernen.
Wer sind die Schlesier in den USA und wie schlesisch, polnisch oder deutsch sind die Nachfahren der einstigen Auswanderer heute noch? Diese Frage stellte sich auch Adam Kubik, der aus Groß Strehlitz stammende junge Wissenschaftler und besuchte die entfernten Verwandten.
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass General de Gaulle, als er 1967 in Polen weilte, ausgerechnet Hindenburg (Zabrze) als „die polnischste der polnischen Städte” bezeichnete. Er erfreute damit natürlich den Genossen Gomułka, er erfreute die Genossen Gierek und Grudzień. Und: Er verpasste der Bundesrepublik Deutschland, die offiziell noch immer die Oder-Neiße-Grenze nicht anerkannt hatte, einen Nasenstüber.
Seuchen und Epidemien haben Schlesien jahrhundertelang heimgesucht. Auch wenn uns die heutige Situation ungewöhnlich erscheint, gehörten für unsere Vorfahren Krankheit und massenhaftes Sterben eigentlich zum Alltag. Stumme Zeugen jener Zeiten etwa sind die Cholera-Friedhöfe, die sich noch hier und da erhalten haben ebenso wie örtliche Legenden über „pestverseuchte” Orte, wo einst Epidemie-Opfer begraben wurden.
Wer sind die Schlesier in den USA und wie schlesisch, polnisch oder deutsch sind die Nachfahren der einstigen Auswanderer heute noch? Diese Frage stellte sich auch Adam Kubik, der aus Groß Strehlitz stammende junge Wissenschaftler und besuchte die entfernten Verwandten.
Als 1989/90 der Eiserne Vorhang zerbrach, war ich 20 Jahre alt und hatte mein Leben bis dahin in Niedersachsen verbracht. Aber ich war elektrisiert und durchreiste zunächst die DDR in ihrem Endstadium. Ich war damit aufgewachsen, dass im Wohnzimmer meiner Oma vergilbte Fotos von Breslau hingen und sie den niederschlesischen Dialekt sprach.