Die Volkszählung in Polen, bei der nicht nur nach Bildungsstand und Wohnverhältnissen, sondern auch nach der Nationalität gefragt wird, begann am 1. April. Sowohl die deutsche Minderheit als auch die Statistischen Ämter rühren die Werbetrommel für das Ereignis, an dem alle Einwohner teilnehmen müssen.
Bernard Gaida
Zum 100. Jahrestag des Plebiszits in Oberschlesien organisiert der Verband deutscher Gesellschaften eine online-Debatte. Dabei soll es nicht nur um die Ereignisse von damals gehen.
Mit Bernard Gaida, dem Vorsitzenden des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen und Chef der AGDM in Europa, sprach Krzysztof Świerc
Schilder mit zweisprachigen deutsch-polnischen Ortsbezeichnungen stehen an den Einfahrten zu mehreren Gemeinden in der Oppelner Region sowie in einigen Orten der schlesischen Woiwodschaft. In der Gemeinde Chronstau sind sie auch an den Bahnstationen sichtbar. Für Janusz Kowalski, Abgeordneter der Regierungspartei und Vizeminister der Staatsaktiva, sind gerade sie ein Dorn im Auge.
Alle 10 Jahre wird die Volkszählung durchgeführt, bei der nicht nur Fragen nach dem Bildungsgrad, dem Vermögensstand oder den Wohnverhältnissen gestellt werden, sondern eben auch nach der nationalen Zugehörigkeit. Die deutsche Minderheit appelliert daher an ihre Mitglieder sowie Menschen, die keinem Verein angehören, keine Angst vor der deutschen Nationalität zu haben.
Am vergangenen Wochenende gedachten die Mitglieder der deutschen Minderheit in vielen schlesischen Ortschaften der Opfer der Oberschlesischen Tragödie vom Januar 1945. Es wurden deutsche Messen und Andachten organisiert, Blumenkränze niedergelegt und Kerzen an Gedenkorten angezündet.
Diesmal im Schlesien Journal:
Wir besuchen den Heimatchronisten Christoph Ralla in seinem Dorf Ottmütz bei Stubendorf. Christoph Ralla erzählt von dem einstigen Flugplatz, den es hier zwischen Ottmütz und Stubendorf gegeben hat, von seinem Engagement in der Deutschen Minderheit und von seiner unerschütterlichen Liebe zur Heimat.
Außerdem im Schlesien Journal – die europäische Minority Safepack Initiative ist vorerst gescheitert.
Und – im Januar gedenken die Deutschen in Polen traditionell der Opfer der Oberschlesischen Tragödie.
Am Samstag und Sonntag gibt es unsere Radiosendungen in deutscher Sprache!
Heute im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, Bernard Gaida, berichten wir von Plänen für das neue Jahr 2021. Diskutiert werden die Möglichkeiten, die den Begegnungsstätten die Digitalisierung der Veranstaltungen gegeben hat sowie über die Pläne, ein Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen zu errichten. Ein weiteres, wichtiges Thema ist die Volkszählung, die für das Jahr 2021 geplant wird. Zum Schluss noch die Ankündigung der Deutschen Filmwoche 2021.
Im Januar gedenken die Deutschen in Schlesien der Opfer der Oberschlesischen Tragödie. Als solche werden die tragischen Ereignisse bezeichnet, die sich vor allem im Januar 1945 in Schlesien nach dem Einmarsch der Roten Armee abgespielt haben.