Geschichte
Mit Karolina Kuszyk, der Autorin des Buches „Poniemieckie“, in dem sie mit einer Prise Humor anhand von Tagebüchern und Zeitzeugengesprächen die Einstellung der nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen Bewohner Schlesiens zum deutschen Erbe analysiert, sprach Manuela Leibig.
Familie, Freunde und Wegbegleiter gaben heute (14.08.) Bernard Smolarek, dem Gründervater der deutschen Minderheit in der ehemaligen Woiwodschaft Tschenstochau und später langjährigem Chef der Deutschen im Kreis Rosenberg, das letzte Geleit. Bernard Smolarek ist am vergangenen Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorben.
Polen hat ein Problem mit dem deutschen Kulturerbe. Das ist nicht erst seit gestern bekannt. Es genügt, einmal nach Niederschlesien zu fahren und Hunderte von Schlossruinen zu sehen oder sich über den Zustand deutscher Friedhöfe im Norden des Landes ein Bild zu machen. Wen wundert da noch die jüngste Medienaffäre um eine hundert Jahre alte Brücke in Pilchowitz, die man für einen Film mit Tom Cruise sprengen wollte.
Wird die Proskauer Pomologie einen Verwalter finden, der sich so um sie kümmert, wie sie es verdient? Bislang wurden nur die Einfahrtstore erst kürzlich renoviert. Es gibt aber auch Gebäude, die auf Investitionen warten, vor allem aber der gesamte Komplex aus Park und Arboretum. Der einzige Beweis dafür, wie schön es hier früher einmal war, sind heute die Fotos.
Die Grenze zwischen Schlesien und Mähren war nicht genau festgelegt. 1255 schickt der König von Böhmen seinen obersten Marschall Wok von Rosenberg in diese Region. Er gründet einige Dörfer und an dem Fluss Prudnik baut Wok die Burg Wogendrossel. So wurde die Grenze festgelegt: südlich des Flusses lag Mähren und nördlich Schlesien.
Mitten in der Sperrzone um das Führerhauptquartier in der Wolfsschanze bei Rastenburg lag der Sitz der Familie von Lehndorff, Schloss Steinort. Heinrich von Lehndorff gehörte zur Gruppe des Attentats am 20. Juli 1944 und floh nach dessen Misslingen durch ein Fenster seines Schlosses. Unter dem Stichwort „Fenster“ wird in Schloss Steinort in diesem Jahr daran erinnert – und das kulturelle Programm dieses Sommers eingeläutet.
Der Sejm verabschiedete ein Gesetz über Geldleistungen für Menschen, die zwischen 1939 und 1956 in die UdSSR deportiert wurden. Das Gesetz wird zwar noch im Senat behandelt und soll dann von Polens Staatspräsident Andrzej Duda unterzeichnet werden, doch schon heute gilt es als Ergänzung zu früheren Gesetzen.
Für ein kleines Dorf verfügt Karlsmarkt in der Gemeinde Poppelau heute über relativ viele Objekte, die in der Denkmalliste aufgeführt sind. Es sind dies die evangelische Kirche Erzengel St. Michael, heute katholisch, das Schloss Karlsmarkt, die Schlosskapelle von 1715, die heute als evangelische Kirche dient, der Schlosspark, der Stall mit Wagenremise im Mühlenkomplex aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie das Haus des berühmten schlesischen Bienenvaters Johann Dzierzon.
Die etwas im Schatten des benachbarten Riesengebirges liegende Gebirgskette besuchten wir schon zwei Mal, nie waren jedoch ihre höchsten Gipfel unser Ziel. Diesmal laden wir auf die Friesensteine und die Freie Koppe ein.