Ende vergangener Woche (15. bis 16. Juni) fand in Grünberg in Schlesien die 16. Auflage der Deutsch-Polnischen Medientage statt. Im Fokus der Diskussionen standen diesmal der Krieg in der Ukraine, die Erfahrungen mit der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, der Umgang mit russischer Desinformation sowie die ökologische Katastrophe in der Oder. Feierlicher Höhepunkt der Forums war die Verleihung des diesjährigen Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises.
Politik
Eltern und Schulleitung des Gymnasiums mit Zusatzunterricht in belarussischer Sprache in Hajnówka sowie belarussische Organisationen in Polen protestieren gegen die geplanten Änderungen der Statuten der belarussischen Schulen in Bielsk Podlaski und Hajnówka.
Respekt für Minderheiten als Zeichen der Demokratie
Im Kalender des Portals „Dzieje.pl“ finde ich unter dem Jahr 1848 die Februarrevolution in Paris, die Veröffentlichung des Manifests der Kommunistischen Partei von Marx und Engels und den Slawenkongress in Prag. Er hat nicht vermerkt, dass in der Frankfurter Paulskirche 1848 die Geburtsstunde des deutschen Parlamentarismus gewesen ist. Das deutsche Vorparlament tagte hier im März und April und im Mai die Deutsche Nationalversammlung.
Am Dienstag (13.06.) befassten sich die Mitglieder des Sejm-Ausschusses für nationale und ethnische Minderheiten unter anderem mit einem Bericht über die Tätigkeit der Regierungsbeauftragten für Gleichbehandlung. In der Diskussion übten sie scharfe Kritik an der mangelnden Sichtbarkeit der Tätigkeit dieses Amtes.
Es beginnt im Kleinen
Die Verabschiedung des als „Lex Tusk“ bekannten Gesetzes wurde von einigen auf das Problem zurückgeführt, Polen auf der internationalen Bühne lächerlich zu machen. Vor allem nach der Rede von Präsident Andrzej Duda, der das Gesetz unterzeichnete, um es drei Tage später verändern zu wollen. Es wäre lächerlich, wenn es nicht so viele negative Folgen nach sich zöge, wenn das Gesetz nicht so viel Unrecht vorausahnen ließe und wenn es das Land, in dem wir leben, nicht an den Rand der Gemeinschaft der demokratischen Länder drängen würde.
Heute vor 20 Jahren wurde in Polen über den Beitritt zur Europäischen Union abgestimmt. 77 Prozent der Berechtigten stimmten für eine EU-Mitgliedschaft. Die meisten Ja-Stimmen kamen dabei aus Regionen, in denen die deutsche Minderheit lebt.
Vor Kurzem ist die polnische Fassung der Memoiren von Markus Meckel, dem einstigen DDR-Oppositionellen und späteren SPD-Bundestagsabgeordneten, in polnischer Fassung erschienen. Eine erste Lesung gab es vergangene Woche in dem in Oppeln beheimateten Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen.
Mit Włodzimierz Kierat, dem Vorsteherder Gemeinde Radlau, sprach Krzysztof Świerc.
In Sakrau in der Gemeinde Groß Neukirch findet heute die Jahresversammlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien statt. Hauptthema werden in diesem Jahr Wahlen sein, denn es geht nicht nur um die Wahl des neuen Vorstandes der größten regionalen Organisation der deutschen Minderheit in Polen, sondern auch um die für Herbst geplante Parlamentswahl in Polen, an der sich die SKGD mit einem eigenen Wahlkomitee beteiligen wird.