Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Bernard Gaida

Die Gedanken sind frei

Eine Frage nach Identität

Vor ein paar Wochen befand ich mich in Prag auf einer Konferenz zum Thema Identität, die von der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik organisiert wurde. Identität entzieht sich allen Definitionen und obwohl sie von Soziologen untersucht und von Aktivisten und jedem von uns beobachtet wird, bereitet sie oft Schwierigkeiten bei der Beschreibung. Sie ist vielschichtig, weil sie sich nicht in nationalen, religiösen oder geschlechtsspezifischen Aspekten erschöpft, sondern jeder von ihnen teilweise Einfluss auf die Art und Weise hat, wie man sie erlebt. Sie muss nicht konstant sein, da sie durch Alter, Bildung, soziales und geografisches Umfeld oder finanzielle Lage beeinflusst werden kann. Die Konferenz hat sowohl im Inhalt der Reden und Diskussionen als auch in meinen Gesprächen mit den Teilnehmern diese Komplexität und damit das Problem der Definition oder Zugehörigkeit bewiesen.

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Von Minderheiten und ihren Museen

Vergangene Woche (19. bis 21. Oktober) fand im Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln die wissenschaftliche Konferenz „(Selbst)darstellungen – Kultur und Gedächtnis von Minderheiten in Ausstellungsprojekten“ statt. Im Mittelpunkt des Austauschs zwischen den internationalen Experten stand die Frage, wie Minderheiten – zum Beispiel Friesen, Sorben, Kaschuben oder Karpatendeutsche – ihre Geschichte sowie ihr kulturelles und sprachliches Erbe in Museumsausstellungen präsentieren können.

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Lobbying am Frühstückstisch

Am Mittwoch vergangener Woche (18.10.) luden die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) und Stefan Seidler MdB die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zu einem Parlamentarischen Frühstück ein. Während des morgendlichen Treffens im Paul-Löbe-Haus wurde die Arbeit der deutschen Minderheiten im östlichen Europa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion vorgestellt – und die Bedeutsamkeit einer weitergehenden finanziellen Förderung betont.

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Die Gedanken sind frei

Zeit für Veränderung

Nach der Wahl wird kein einziger Abgeordneter der deutschen Minderheit mehr im polnischen Sejm sitzen. Die Analyse der Ursachen dieser Niederlage überlasse ich Politikwissenschaftlern, Soziologen und natürlich dem Stab des Wahlkomitees. Die Kandidaten selbst haben in diesem Wahlkampf gute Arbeit geleistet. Ich bin ihnen dankbar.

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Die Gedanken sind frei

Am kommenden Sonntag

Ich schreibe diese Kolumne nach der Wahldebatte bei TVP, die auf tendenziös ausgewählten und formulierten Fragen basierte. Man kann darüber streiten, wie es den einzelnen Parteivertretern ergangen ist. Es steht jedoch außer Frage, dass der derzeitige Premierminister der kleinlichste, klischeehafteste und streitsüchtigste in der Debatte war … auf der Ebene eines sprichwörtlichen Straßenhändlers und nicht der eines Premierministers der Regierung. Selbst Donald Tusk, der neben ihm stand, als „Tusk“ anzusprechen, war mindestens unhöflich, insbesondere für ältere Menschen, die auf gute Erziehung achten.

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Die Gedanken sind frei

Offenheit oder Schließung

Wenn man in Polen lebt, ist man daran gewöhnt, dass sich der Gegenstand und das Ausmaß einiger politischer Auseinandersetzungen jeder Vernunft zu entziehen scheinen. Dennoch beteiligen sich die meisten Politiker mit aller Ernsthaftigkeit und allem Engagement daran. Für Politiker, die versuchen, in dieser Debatte auf reale Probleme aufmerksam zu machen, ist es schwierig, sich durchzusetzen, insbesondere für diejenigen, die diese eingehend analysieren und mit ihren Argumenten überzeugen wollen. Aus diesem Grund diskutieren wir seit mehreren Tagen darüber, ob eine Million Menschen in Warschau demonstriert haben oder nicht – als ob das von Bedeutung wäre.

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Sejmwahlen: Schädliche Entscheidung

Das Thema Deutschunterricht ist in letzter Zeit eines der wichtigsten Themen für die deutsche Minderheit. Die Wiedereinführung des Unterrichts von Deutsch als Minderheitensprache auf drei Stunden – wie bei anderen Minderheiten üblich – ist auch einer der Punkte des Wahlprogramms des Wahlkomitees der deutschen Minderheit.

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Die Gedanken sind frei

Eigenes Verhalten

Kürzlich habe ich über die gute Situation der nationalen Minderheiten in Ungarn im Hinblick auf die Minderheitenpolitik geschrieben. Nur zwei Wochen nach dem damals erwähnten FUEN-Kongress in Pécs (Fünfkirchen) befand ich mich in Budaörs (Wudersch) bei Budapest auf einer wissenschaftlichen Konferenz des örtlichen Heimatmuseums zum 300. Jahrestag der Ankunft der Deutschen, die wir heute Donauschwaben nennen. Paradoxerweise bezieht sich diese Konferenz als Kontrapunkt auf die Worte des Abgeordneten Ryszard Galla: „Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Option, die unsere Gemeinschaft extrem diskriminiert, die nächsten Wahlen gewinnt. Wir dürfen nicht zulassen, dass die deutsche Minderheit so schlecht behandelt wird. Wir dürfen nicht zulassen, dass 50.000 Kinder in einem Land der Europäischen Union diskriminiert werden.“

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Die Gedanken sind frei

Das Verderben des Staates

Wir alle wussten, dass die Wahlen inmitten von Skandalen und Haken stattfinden würden. Unsauber, könnte man sagen. Aber das Schlimmste ist, dass es sich wieder einmal nicht um Wahlen rund um Programme handeln wird. Das Wahlergebnis wird also von den Emotionen abhängen, mit denen die Wähler bombardiert werden. Doch dieses Mal spüren selbst diejenigen unter uns, die weit von starken Emotionen entfernt sind, unter der Haut, dass einige der „Schwindel“, die jetzt aufgedeckt werden, nicht mehr nur Korruption und Vetternwirtschaft, sondern die Welt der Werte betreffen.

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Die Gedanken sind frei

Ungarisches Beispiel

In der ungarischen Stadt Pécs, deutsch Fünfkirchen und kroatisch Pećuh, fand ein weiterer FUEN-Kongress statt. Unter Dutzenden von Minderheitenorganisationen aus ganz Europa waren auch deutsche Minderheiten aus mehr als 10 Ländern vertreten, darunter auch der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG).

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