Zum ersten Jahrestag der Einreichung einer Petition von Eltern und Lehrern beim Bildungsministerium, die sich gegen die Reduzierung der Unterrichtsstunden für Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine pro Woche aussprachen, erinnert die deutsche Minderheit an die immer noch bestehende Diskriminierung und bittet um Unterstützung für eine neue Petition an den Bildungsminister.
Ryszard Galla
Nach der Ausstrahlung einer Reportage über Johannes Paul II. und seine Rolle bei der Vertuschung von Pädophiliefällen in der polnischen Kirche, entbrannte ein landesweiter Streit um die vermeintliche Entwürdigung des Heiligen. Vertreter der deutschen Minderheit sind in ihren Kommentaren deutlich zurückhaltender.
Noch bis zum 28. Februar kann man sich für die 13. Ausgabe des Wissenswettbewerb über die deutsche Minderheit anmelden. Bereits am 13. März wird die Schuletappe des Wettbewerbs stattfinden, der jedes Jahr vom Abgeordnetenbüro des Sejm-Abgeordneten Ryszard Galla und der Oppelner Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen veranstaltet wird.
Seit 25 Jahren ist das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) tätig, vor allem in Oberschlesien, aber nicht nur. Zum Jubiläum soll es in diesem Jahr 25 unterschiedliche Veranstaltungen geben, darunter eine Gala während des Schlesienseminars im Herbst.
Heute (14.02.) besuchte Bundesinnenministerin Nancy Faeser Warschau. Im Rahmen der Gespräche traf sie sich auch mit Vertretern der deutschen Minderheit. Hauptthema war dabei der Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache an polnischen Grundschulen.
Auf Einladung des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) fand am Sonntag (29.01.) in Lamsdorf (Łambinowice) die diesjährige zentrale Gedenkveranstaltung für die Opfer der Oberschlesischen Tragödie statt. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen eine Andacht in der örtlichen Kirche St. Maria Magdalena sowie die sich daran anschließende Kranzniederlegung auf dem symbolischen Friedhof der Lageropfer.
Während der gestrigen Sitzung des Sejm brachte Janusz Kowalski, Mitglied der Solidarna Polska, erneut einen Änderungsantrag zum Wahlgesetz ein, der darauf abzielt, die Ausnahme von der Überschreitung der Wahlhürde für Wahlausschüsse nationaler Minderheiten aufzuheben. Bei der Abstimmung wurde der Änderungsantrag jedoch abgelehnt.
Gestern debattierten die Mitglieder des Sejm-Ausschusses für nationale und ethnische Minderheiten über das Fehlen konkreter Volkszählungsergebnisse über die Zahl der Minderheiten in Polen. Mitarbeiter des Statistischen Zentralamtes (GUS) versuchten, die Fragen der Abgeordneten zu beantworten.
Am Tag, an dem der Antrag von Janusz Kowalski alle Mittel für Deutsch als Minderheitensprache zu kürzen, im Finanzausschuss des Sejm abgeschmettert wurde, trafen sich Vertreter der deutschen Minderheit mit Bildungsminister Przemysław Czarnek.
Der Abgeordnete der Solidarna Polska, Janusz Kowalski, hat erneut einen Änderungsantrag zum Staatshaushalt eingebracht, um die Finanzierung des Unterrichts von Deutsch als Minderheitensprache vollständig zu streichen. Darüber hinaus hat er zusammen mit einer Gruppe von 20 Abgeordneten einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der nationalen und ethnischen Minderheiten die Befreiung von der 5%-Hürde im Wahlrecht entzieht. Die deutsche Minderheit kritisiert dies als erneute Diskriminierung.