Am Montag startete die deutsche Minderheit eine neue Kampagne unter dem Motto “Gebt den Kindern die Sprache zurück”, um daran zu erinnern, dass die Anzahl der Stunden für Deutsch als Minderheitensprache seit mehr als einem Jahr auf eine Stunde pro Woche reduziert worden ist. Als Reaktion auf diese Kampagne beantwortete der Bildungsminister Przemyslaw Czarnek fünf Fragen, die ihm die Minderheit bereits im März dieses Jahres gestellt hatte.
Rudolf Urban
Die deutsche Minderheit hat die Kampagne “Gebt den Kindern die Sprache zurück” gestartet. Dies ist eine weitere Reaktion auf die Nichteinhaltung des Versprechens, das der Bildungsminister Przemyslaw Czarnek am 22. Januar 2023 in Oppeln gegeben hat. Er hatte erklärt, dass die Stundenzahl für Deutsch als Minderheitensprache schnell wieder auf das Niveau von vor der Verordnung vom 4. Februar 2022 erhöht werden soll.
Am Montag (26.06.) tagte der Petitionsausschuss des EU-Parlaments und auf der Tagesordnung waren u.a. Petitionen des Verbandes deutscher Gesellschaften zu den Kürzungen des Unterrichts von Deutsch als Minderheitensprache. Kontroversen rief bei der Diskussion die ehemalige polnische Bildungsministerin Anna Zalewska hervor.
Am Dienstag (13.06.) befassten sich die Mitglieder des Sejm-Ausschusses für nationale und ethnische Minderheiten unter anderem mit einem Bericht über die Tätigkeit der Regierungsbeauftragten für Gleichbehandlung. In der Diskussion übten sie scharfe Kritik an der mangelnden Sichtbarkeit der Tätigkeit dieses Amtes.
Lena Majcher nimmt zum ersten Mal am deutschen Rezitationswettbewerb „Jugend trägt Gedichte vor“ teil. „Ich habe mich angemeldet, weil ich gerne auftrete und Gedichte vortrage. Das Schlimmste für mich war, auf die Bühne zu gehen, weil ich furchtbar gestresst war. Aber dann war es schon okay“, sagt Lena, die zusammen mit ihrer Lehrerin Sabina Komander aus Solarnia angereist war, um am Finale des Wettbewerbs teilzunehmen, das im Studentischen Kulturzentrum in Oppeln stattfand.
Die DFKs in der Woiwodschaft Oppeln nehmen seit Jahren an den Feierlichkeiten anlässlich des Fronleichnamsfestes teil. Viele Ortsgruppen bereiten in ihren Ortschaften einen der vier Altäre zu Fronleichnam vor. Da dürfen deutsche Akzente natürlich nicht fehlen.
Heute vor 20 Jahren wurde in Polen über den Beitritt zur Europäischen Union abgestimmt. 77 Prozent der Berechtigten stimmten für eine EU-Mitgliedschaft. Die meisten Ja-Stimmen kamen dabei aus Regionen, in denen die deutsche Minderheit lebt.
Am vergangenen Sonntag war für die deutsche Minderheit in Oberschlesien der St. Annaberg das Zentrum des Geschehens. In der Lourdesgrotte fand die Minderheitenwallfahrt statt, die diesmal vom Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr geleitet wurde.
In Sakrau in der Gemeinde Groß Neukirch findet heute die Jahresversammlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien statt. Hauptthema werden in diesem Jahr Wahlen sein, denn es geht nicht nur um die Wahl des neuen Vorstandes der größten regionalen Organisation der deutschen Minderheit in Polen, sondern auch um die für Herbst geplante Parlamentswahl in Polen, an der sich die SKGD mit einem eigenen Wahlkomitee beteiligen wird.
Eine Delegation junger Führungskräfte aus Bayern besuchte Ende Mai Oppeln. Im Rahmen des Dialogprogramms „Polen und Deutschland aus der Perspektive der jungen Generation“ der Hanns-Seidel-Stiftung trafen sich die jungen Menschen mit lokalen Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft.