Der Abend des 3. Dezember 2021 wird Henryk Hoch, dem Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), wohl unvergessen bleiben. Im Rahmen der diesjährigen Adventsfeier des Verbandes erhielt er aus den Händen der deutschen Generalkonsulin in Danzig (Gdańsk), Cornelia Pieper, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Danzig
Alle Besucher der uralten Hansestadt wie auch ihre Einwohner kennen die einstige Barbakane, auch Stockturm genannt, wo eine Abteilung des Museums von Danzig – das Bernsteinmuseum – untergebracht ist. Diese Anschrift gehört aber bald der Vergangenheit an.
Im Laufe der Jahrhunderte hat Danzig wichtige Ereignisse der europäischen Geschichte miterlebt. Jahrhundertelang genoss die multikulturelle Stadt den Status einer „Freien Stadt“, blieb aber im 20. Jahrhundert nicht von den tragischen Ereignissen des Nationalismus und des Krieges sowie den großen Migrationen der Nachkriegszeit verschont. Danzig blieb jedoch multikulturell und seine deutsche Geschichte ist auch heute sichtbar.
Die Danziger Deutsche Minderheit wartet mit einer aufwendigen Filmreihe auf. Vor Kurzem hat sie einen 35-minütigen Film produziert, der den Anfang einer ganzen Filmreihe machen soll. Der Film mit dem Namen „Große Lindenallee in Danzig“ ist auf Youtube zu sehen und macht den Anfang der „Danziger Erzählungen“.
Das erste deutsche Generalkonsulat in Danzig wurde offiziell am 13.12.1920 ins Leben gerufen. Mit einem Schreiben des Oberkommissars der alliierten und assoziierten Hauptmächte, die Danzig zuvor zur Freien Stadt Danzig erklärt hatten. Lothar Foerster, ein kluger Diplomat und Taktiker, nahm im Dezember 1920 sein Amt als erster deutscher Konsul in Danzig auf.
Anfang Juli ist in Sopot ein Denkmal zu Ehren des großen polnischen Staatsmannes und Wegbereiters für die deutsch-polnische Versöhnung enthüllt worden: Władysław Bartoszewski. Unter den Gästen Cornelia Pieper, die den 2015 verstorbenen Bartoszewski persönlich kannte. Mit der Danziger Generalkonsulin sprach Marie Baumgarten.
Wo stehen wir in den deutsch-polnischen Beziehungen 75 Jahre nach Endes des Zweiten Weltkriegs? Darüber sprach Marie Baumgarten mit Basil Kerski, dem Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig und Chefredakteur des Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG in Berlin.
Vor 100 Jahren, im Dezember 1920, wurde in der damaligen Freien Stadt Danzig offiziell das erste deutsche Generalkonsulat gegründet. Anlässlich dieses Jubiläums organisiert die jetzige Generalkonsulin Cornelia Pieper mit ihrem Team in diesem Jahr einige Veranstaltungen. Die erste, im Konferenzsaal des heutigen Sitzes der deutschen Vertretung in Danzig, ist eine Ausstellung über die Geschichte des Konsulats, die am 3. Februar eröffnet wurde.
Noch bis in das kommende Jahr ist Cornelia Pieper Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig. Uwe Hahnkamp sprach mit ihr über ihr Leben als Diplomatin in Polen und über ihren Weg dorthin.

Foto: Rudolf H. Boettcher / wikimedia commons
Heute nimmt Polen Abschied vom verstorbenen Danziger Stadtpräsidenten Paweł Adamowicz (1965 – 20019), der am vergangenen Sonntag beim Finale des Großes Orchesters der Weihnachtshilfe – eine polenweit bekannten Spendenaktion für kranke Kinder – in der Küstenmetropole einer Messerattacke zum Opfer gefallen war. Wir haben zwei Danziger – Dr. Magdalena Lemańczyk vom Kaschubischen Institut in Danzig und Koordinatorin des VdG für die Woiwodschaften Pommern, Kujawien-Pommern und Westpommern sowie Krzysztof Jachimowicz vom Danziger Museum – gebeten, uns über den seligen Paweł Adamowicz und sein Engagement für die deutsch-polnischen Beziehungen, seine Unterstützung der Minderheiten und sein kulturelles Wirken zu erzählen.