Klein Strehlitz: Auf der Sitzung des Gemeinderats letzte Woche (27.10.) wurde ein Beschluss gefasst, der ankündigt, dass die Gemeinde Klein Strehlitz (Landkreis Krappitz) zwei Unterrichtsstunden Deutsch als Minderheitensprache, die vom Bildungsminister gestrichen worden waren, finanzieren wird. Interessant: Der Beschluss stammt von Ratsmitgliedern aus dem Komitee des Gemeindevorstehers Marek Pietruszka, der in den vergangenen Monaten nichts von einer Übernahme der Kosten für zusätzliche Unterrichtsstunden wissen wollte.
Politik
Ende Oktober fanden im Schul- und Kindergartenkomplex Nr. 5 in Waldenburg die Wahlen des Patrons statt. Schüler, Eltern, Lehrer und weitere Mitarbeiter der Einrichtung wählten den Gewinner aus drei Kandidaten aus. Den Politikern der regierenden Vereinigten Rechten gefällt die Wahl gar nicht.
Während der gestrigen Sitzung des Parlamentarischen Ausschusses für nationale und ethnische Minderheiten wurde erneut über die Abwahl des Abgeordneten der deutschen Minderheit Ryszard Galla aus dem Präsidium des Ausschusses abgestimmt.
In den letzten Monaten versuchen manche politische Akteure die deutsch-polnische Freundschaft zu stören. Mehr als 40 junge Deutsche und Polen wollten ein Zeichen dagegen setzten – und organisierten gemeinsam eine Konferenz.
Dietmar Nietan, Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit, besuchte am vergangenen Wochenende (22.-24.10.) Schlesien und kam auch mit der deutschen Minderheit zu Gesprächen zusammen. Hauptthema dabei waren die Kürzungen des Deutschunterrichts als Minderheitensprache an polnischen Schulen.
Radio Katowice hat den Mietvertrag für die von der Hörfunkredaktion der Deutschen Gemeinschaft „Versöhnung und Zukunft“ genutzten Räumlichkeiten des Senders gekündigt. Nach Angaben des RK ändert dies jedoch nichts an den Bedingungen der bestehenden Zusammenarbeit.
Natalia Mashiko stammt aus Mukatschewo im Westen der Ukraine. Bevor der Krieg in ihr Land kam, arbeitete sie als Deutschlehrerin bei der Deutschen Jugend in Transkarpatien. Die russische Invasion veränderte ihr Leben und jenes so vieler ihrer Landsleute völlig. Dies ist Natalias Geschichte.
Am heutigen Donnerstag (06.10.) hatten vier hochrangige Vertreter der deutschen Minderheit in Polen einen wichtigen Termin im Europäischen Parlament in Straßburg. Vor den Mitgliedern der interfraktionellen Arbeitsgruppe für traditionelle Minderheiten, nationale Gemeinschaften und Sprachen machten sie auf die derzeitige Diskriminierung der deutschen Volksgruppe in Polen aufmerksam – und brachten ihre Enttäuschung über die Untätigkeit der Europäischen Institutionen in dieser Frage zum Ausdruck.
Nachdem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bereits gestern (03.10.) nach Warschau gereist war, um in der dortigen Deutschen Botschaft an den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit teilzunehmen, traf sie am heutigen Dienstag (04.10.) mit ihrem polnischen Amtskollegen Zbigniew Rau (PiS) zusammen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz erteilte sie den polnischen Forderungen nach Kriegsreparationen eine Absage. Diese Frage sei für Deutschland „abgeschlossen“.
Seit Anfang September wird nur noch eine Unterrichtsstunde Deutsch als Minderheitensprache pro Woche aus dem Staatshaushalt finanziert, vorher waren es drei. Diese Situation betrifft die Schüler in den drei Woiwodschaften Oppeln, Schlesien und Ermland-Masuren. Einige Kommunen haben beschlossen, zusätzlichen Deutschunterricht aus eigenen Mitteln zu finanzieren. In vielen Gemeinden hat sich jedoch dafür kein Geld gefunden.